Berlin. Sein - vorerst - letztes Spiel als Trainer nutzte Klopp, um noch mal richtig Dampf abzulassen. Seine Opfer: Moderator Delling und Schiri Brych.
Jürgen Klopp ist für seine ehrliche Meinung und den ein oder anderen Ausraster vor der Kamera bekannt. Kein Wunder also, dass er auch nach seinem letzten Spiel als BVB-Trainer Dampf abließ. Ziel der Wut-Attacke: ARD-Moderator Gerhard Delling und Final-Schiri Felix Brych.
Was war geschehen? Nach der 1:3-Pleite im Pokal-Finale gegen den VfL Wolfsburg stellte sich der Dortmund-Trainer den Fragen Dellings. Thema natürlich auch: der Abschied von den Schwarz-Gelben. Plötzlich sagte Delling zu Klopp: „Ist ja jetzt auch vorbei, es ist so, wie es ist.“
Die scheinbar herzlose Verabschiedung des Kult-Coaches passte Klopp offenbar überhaupt nicht. Der reagierte eingeschnappt: „Sehen Sie, das ist der Unterschied. Sie haken das einfach so ab. Das ist das Geile an Ihrem Job. Sie glauben doch nicht, dass Sie in fünf Minuten noch irgendwie ein bisschen Mitleid haben mit uns.“ Delling versuchte immer wieder, zu deeskalieren, doch Klopp ließ ihm keine Chance. „Die Stimmung ist ein bisschen schwierig. Die Herausforderung, mit der Niederlage umzugehen, ist für mich ne riesige. Aber Sie können auch noch ein bisschen dazu lernen. Wenn Sie hier mit jemandem stehen, der gerade verloren hat, dann ‘Jetzt ist ja vorbei’-Ufftataaa ...“
DFB-Pokal-Finale: Dortmund gegen Wolfsburg
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Erst an dieser Stelle kam Delling wieder zu Wort und erklärte, dass er dem Trainer eigentlich nur ein Plakat zeigen wollte, von Fans angefertigt, die sich für die Zeit mit Klopp bedanken wollten. Durchatmen bei Klopp. Doch nicht lange.
Im Gespräch mit Sky geriet der Final-Schiri Felix Brych in die Schusslinie Klopps. Die Szene des Anstoßes: Kurz vor der Pause fiel Pierre-Emerick Aubameyang im Strafraum. Elfmeter oder nicht? Brych entschied sich dagegen. Klopp sah das etwas anders. „Er hat das Ding nicht entschieden, aber er ist sowas von zufrieden mit seiner Leistung. Das ist Wahnsinn, wie soll man sich da weiter entwickeln?“
Schlussendlich akzeptierte der Trainer seinen missglückten Abschied doch noch - wenn auch mit gequältem Lächeln. „Man hat mir gesagt, dass es vielleicht zu kitschig gewesen wäre, wenn wir zum Abschied gewonnen hätten. Zu sehr American Style“, versuchte Klopp bei seiner Rede an die Fans in der Berliner Location „Kraftwerk“ die Stimmung aufzulockern. Doch Jubelstürme blieben aus.
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