Jena/Hamburg. Sponsoring mal anders: Carl Zeiss Jena wird ab dem kommenden Spiel den Namen der Heavy-Metal-Band Heaven Shall Burn auf dem Trikot tragen.
Manche Fußball-Clubs greifen auf Brause-Hersteller zurück, andere auf Mobilfunkanbieter oder Flugunternehmen. FC Carl Zeiss Jena geht nun einen ganz anderen und besonderen Weg. Der Fußball-Regionalligist wird ab dem kommenden Spiel, am Sonntag gegen den 1. FC Magdeburg, den Namen der Heavy-Metal-Band Heaven Shall Burn auf dem Trikot tragen.
Unter dem Motto „support your local team“ will die Band, deren bislang letztes Album Veto auf Platz zwei der deutschen Charts stürmte, den dreimaligen DDR-Meister intensiv unterstützen. Die Musiker stammen ebenfalls aus Thüringen und wollen mit der ungewöhnlichen Aktion weitere Geldgeber animieren.
Die ungewöhnliche Kooperation kam über mehrere Jahre zustande. Pressesprecher Andreas Trautmann sagte dem Abendblatt: „Wir haben mitbekommen, dass einer der Gitarristen auf einem ihrer Konzerte ein Jena-Trikot getragen hat. Daraus entwickelte sich dann der Kontakt.“ Und dieser mündete nun in das Trikot-Sponsoring. Es sei ein normaler Sponsoring-Vertrag bei dem auch Geld gezahlt wurde. Wie viel, wollte Trautmann aber nicht kommentieren.
Es gehe nicht darum, den Großen den Mittelfinger zu zeigen
Im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg am Sonntag wird der ehemalige Europapokalfinalist erstmals in seiner Geschichte mit den Namen der Band auf einem schwarzen Trikot auflaufen. Wie lange die international erfolgreichen Musiker den früheren Zweitligisten als Trikotsponsor unterstützen werden, ist noch offen.
„Diese Kooperation ist etwas absolut Besonderes. Zum jetzigen Zeitpunkt eine solch außergewöhnliche Partnerschaft auf die Beine zu stellen, zeigt auch die Einzigartigkeit dieses Vereins“, sagte Jenas Geschäftsführer Roy Stapelfeld: „Wir erhoffen uns von dieser Aktion auch eine Signalwirkung für die gesamte Region und darüber hinaus.“
Maik Weichert, Gitarrist und Gründungsmitglied der Band zu dem Sponsoring: „Für uns, die wir große Zeiss-Fans und Fußballsympathisanten sind, geht mit dieser Aktion ein Traum in Erfüllung. Uns geht es nicht darum, den Großen den Mittelfinger zu zeigen. Es geht darum, die Kleinen und deren Bedeutung für die jeweilige Stadt, Region und Gesellschaft nicht zu vergessen.“
Carl Zeiss Jena hatte in dieser Saison ursprünglich den Aufstieg in die 3. Liga angepeilt. Nach 24 Spieltagen liegt der Traditionsclub allerdings nur auf dem enttäuschenden fünften Rang und hat bereits 17 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Magdeburg. (sid/lem)