Hamburg. HSV-Aufsichtsratschef hat Verpflichtung des Trainers durchgerechnet. Vier Spieler müssen gehen
Die Planungen für die Zukunft werden beim HSV konkreter – das Problem ist nur, dass derzeit niemand weiß, wie die Zukunft sportlich aussehen wird. Klar ist jedoch schon, dass Rafael van der Vaart, Marcell Jansen, Ivo Ilicevic und Gojko Kacar keine Zukunft beim HSV mehr haben. Dietmar Beiersdorfer und Peter Knäbel haben ihnen wenig überraschend mitgeteilt, dass ihre auslaufenden Verträge auf keinen Fall verlängert werden.
„Wir haben die Spieler bereits informiert, dass sich die Wege trennen werden“, sagte Beiersdorfer: „Jeder der betroffenen Spieler hat uns versichert, dass er seine persönliche Zukunft ganz hinter der Situation des Vereins zurückstellen wird.“ Ungeklärt ist noch die Situation von Heiko Westermann und Slobodan Rajkovic. „Das hängt auch von der Liga-Zugehörigkeit ab. Wir haben uns vertagt“, erklärte Beiersdorfer: „Wenn sich diese Spieler nun in dieser Zeit einen neuen Club suchen sollten, müssen wir das akzeptieren.“ Die vier bereits feststehenden Abgänge bringen dem HSV zwar keine Ablösesumme mehr, entlasten aber das Gehaltskonto um insgesamt rund neun Millionen Euro, bei Westermann und Rajkovic käme eine Ersparnis von weiteren vier Millionen hinzu.
Dabei ist der HSV laut Aufsichtsratschef Karl Gernandt willens und in der Lage, weiter zu investieren. Insbesondere in Wunschtrainer Thomas Tuchel. „Tuchel kostet viel Geld. Aber wenn er es wert ist, ist er nicht teuer“, sagte Gernandt beim NDR-„Sportclub“ und ergänzte: „Der HSV wäre bereit, ein Konzept mit Thomas Tuchel zu gehen. Das wäre sicherlich eine Option, die wir sehr intensiv und sehr detailliert für uns durchdekliniert haben.“
Voraussetzung dafür aber bleibt der Klassenerhalt. „Es ist 30 Sekunden vor zwölf. Wir müssen noch mehr als sechs Punkte holen, sonst weiß ich nicht, wie wir uns retten sollen“, meint der Aufsichtsratschef. Das ist die Aufgabe vom Direktor Profifußball Peter Knäbel. Gernandt ist jedoch skeptisch, ob Knäbel bei einem Abstieg unbeschädigt bliebe: „Wenn jetzt Peter derjenige ist, der die Uhr im Stadion abstellt, dann ist das sein Gesicht, das mit einer solchen Niederlage zusammengebracht wird. Es wird schwer, da wieder positive Strahlkraft rauszuziehen.“