Düsseldorf. Im zweiten Play-Off-Spiel gegen Düsseldorf kassierten die Freezers eine Pleite. Und ausgerechnet die erspart den Hamburgern wohl Ärger.
Manchmal ist es gut, ein Spiel klar zu verlieren, weil es einem viel Ärger erspart. Wie groß wäre die Aufregung im Lager der Hamburg Freezers wohl gewesen, wenn sie am Freitagabend die zweite Viertelfinalpartie gegen die Düsseldorfer EG noch gedreht und dann erfahren hätten, dass sie das Spiel gar nicht gewinnen konnten? Weil mit Stürmer Ralf Rinke ein Spieler eingesetzt worden war, der nicht auf dem offiziellen Spielberichtsbogen auftauchte, hätten die Gastgeber im Fall einer Niederlage die Wertung anfechten können. So blieb der Fehler nach der Hamburger 3:6-Pleite, mit der die DEG die Best-of-seven-Serie ausglich, eine kuriose Randnotiz.
Wie es passieren konnte, dass anstelle des gesunden Rinke der mit einer Gehirnerschütterung außer Gefecht gesetzte Phil Dupuis auf die Namensliste gelangte, darüber gab es auch am Sonnabend keinen endgültigen Aufschluss. Freezers-Cheftrainer Serge Aubin hatte jedoch bereits direkt nach der Partie die Schuld dafür auf sich genommen. „Ich habe es vermasselt“, sagte der Frankokanadier, und irgendwie passte das Versäumnis zu einem Abend, an dem die Hamburger in ihrer Gesamtheit unkonzentriert und fahrig gewirkt hatten. Nach einem verhaltenen ersten Drittel, in dem sie dank Matt Pettinger schmeichelhaft in Führung gegangen waren, hatten die „Eisschränke“ die Partie im zweiten Drittel verloren, als die agiler und spielfreudiger wirkenden Gastgeber drei Überzahlsituationen nutzten, um innerhalb von nicht einmal sechs Minuten auf 4:1 davonzuziehen.
„Wir haben unseren Plan nicht umgesetzt, die Strafen im Mitteldrittel haben uns gekillt“, sagte Aubin, der in der Vorbereitung das Thema Disziplin mit hoher Wichtigkeit versehen hatte. „Leider haben wir da den Kopf verloren und falsche Entscheidungen getroffen, daraus müssen wir lernen“, so der Coach weiter. Auch Kapitän Christoph Schubert konnte sich die Aussetzer in der Defensive nur mit fehlender mentaler Frische erklären. „Wir haben der DEG zu viel geschenkt, waren im Kopf nicht bereit. Wir müssen uns wieder darauf konzentrieren, von der Strafbank wegzubleiben“, sagte er.
Garrett Festerling versuchte, die positiven Aspekte der Partie in den Vordergrund zu stellen. „Es war eine herbe Niederlage, aber wir müssen nach vorn schauen. Im dritten Drittel haben wir einen guten Kampf geliefert“, sagte der Stürmer. Tatsächlich hatten die Hamburger nach den Anschlusstoren von Duvie Westcott kurz vor und Marty Sertich kurz nach der zweiten Pause Oberhand gewonnen und sich eine Reihe an guten Ausgleichsmöglichkeiten erspielt. Weil man jedoch bei zwei Düsseldorfer Kontern nicht ausreichend absicherte, stand unter dem Strich die gerechtfertigte 3:6-Pleite.
„Ich bin mir sicher, dass uns das nicht zurückwirft“, sagte Chefcoach Aubin. „Wir haben immer gesagt, dass uns eine harte Serie bevorsteht. Düsseldorf ist der erwartet harte Gegner, aber wenn wir aus dem Spiel lernen, dann werden wir am Sonntag die richtige Antwort geben.“ Um 14.30 Uhr findet in der 02 World Spiel drei der Serie statt, rund 12.000 Tickets sind dafür bereits verkauft. Ob Brett Festerling daran teilhaben kann, ist noch unklar. Der Verteidiger hatte am Freitagabend bei einem Zweikampf mit einem Düsseldorfer unglücklich eine Kufe an den Arm bekommen und dabei eine tiefe Schnittwunde am Handgelenk erlitten. Nach einer Notfallversorgung in Düsseldorf musste er zur Sicherheit eine Nacht in einer Duisburger Spezialklinik verbringen. Über seinen Einsatz wird kurzfristig entschieden, die Chancen stehen allerdings schlecht.