Gegen den FC Bayern zeigten die Wolfsburger noch eine Gala, in Frankfurt kamen die Wölfe nicht über ein 1:1 hinaus. Gladbach reicht erneut ein Treffer für den zweiten Sieg im zweiten Rückrundenspiel.

Frankfurt. Von wegen Bayern-Jäger! Ohne 32-Millionen-Mann André Schürrle hat der VfL Wolfsburg nur vier Tage nach seiner Gala gegen den Tabellenführer aus München zwei Punkte liegen gelassen. Der Tabellenzweite der Bundesliga kam nach einer enttäuschenden Vorstellung am Dienstagabend bei Eintracht Frankfurt nur zu einem 1:1 (0:0).

Kevin de Bruyne verhinderte in der 88. Minute zumindest noch die 100. Bundesliga-Niederlage von Trainer Dieter Hecking. Vor der Saison-Minuskulisse von 34.400 Zuschauern erzielte Stefan Aigner in der 58. Minute den Führungstreffer für die Eintracht, die den ersten Heimsieg gegen die Niedersachsen seit über vier Jahren verpasste.

„Wir waren nicht so konzentriert, haben viele Fehler im Aufbau gemacht. Der letzte Pass war nicht so genau“, sagte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs selbstkritisch, bilanzierte aber: „Mund abputzen, weitermachen! Wir lassen uns von unserem Weg sowieso nicht abbringen.“

Während der am Montagabend vom FC Chelsea verpflichtete Schürrle in Wolfsburg erste Laufeinheiten absolvierte und am Mittwoch offiziell vorgestellt wird, mühten sich seine neuen Kollegen in Frankfurt vergeblich um ein passendes Willkommensgeschenk für den Weltmeister. Vom viel gelobten Esprit beim 4:1 gegen die Bayern war lange nichts zu sehen, so dass es die rund 200 mitgereisten VfL-Fans bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch mehr fröstelte.

Gladbach reicht erneut ein Treffer

Einen perfekten Rückrundenstart erwischte dagegen Borussia Mönchengladbach. Drei Tage nach dem 1:0 beim VfB Stuttgart musste die Mannschaft von Trainer Lucien Favre beim knappen 1:0 (1:0) gegen den SC Freiburg aber lange um den Heimsieg bangen. Erneut war Patrick Herrmann vor der Saison-Minuskulisse von 37.091 Zuschauern im Borussia-Park mit seinem fünften Saisontor (23. Minute) der Matchwinner. Gladbach festigte als Tabellen-Dritter mit nunmehr 33 Punkten seinen Spitzenplatz. Die mutig und frech aufspielenden Freiburger verpassten nach dem 4:1 gegen Frankfurt dagegen einen weiteren Schritt aus der Abstiegszone.

Die Breisgauer waren „ein mehr als unangenehmer Gegner. Sie waren brandgefährlich“, gab Favre zu. „Sie haben das Spiel gemacht und kontrolliert. Wir haben Angst gehabt“, meinte der Schweizer nach dem zehnten Saisonsieg seiner Truppe. „Wir hätten 2:0 führen können – das haben wir aber verpasst. Und dann wird es schwer.“

Hannover verpasst Jubiläumssieg

Während Gladbach weiter auf Champions-League-Kurs ist, büßte Hannover 96 wichtige Punkte im Rennen um einen Europa-League-Platz ein und verpasste zudem den 200. Heimsieg der Bundesliga-Geschichte. Die Niedersachsen konnten mit dem 1:1 (1:0) gegen den FSV Mainz 05 sogar noch zufrieden sein. Hannover steht mit 25 Punkten vorerst als Achter zwei Ränge vor den Mainzern, die drei Zähler weniger haben und durch Elkin Soto in der 77. Minute zum verdienten Ausgleich kamen. Der Franzose Jimmy Briand (26.) hatte 96 in einer mäßigen Partie in Führung gebracht.

Nationaltorwart Ron-Robert Zieler ärgerte sich nach dem Abpfiff, dass nicht frühzeitig das zweite Tor gelang. „Wenn wir das 2:0 machen, läuft das Spiel auch anders. Ein Punkt ist zu wenig, wir hätten gewinnen müssen“, meinte Zieler im TV-Sender Sky und klagte: „Ich war die zweite Hälfte komplett unter Dauerbeschuss.“