Klaas-Jan Huntelaar ist bei Schalke 04 längst mehr als der reine Torjäger. Seine Vertragsverlängerung bis 2017 verband der „Hunter“ mit der Forderung nach stetiger Verstärkung.
Doha. Sportvorstand Horst Heldt hat dem Vernehmen nach nicht vor, seinen Job bei Schalke 04 bald aufzugeben. Doch wenn er irgendwann mal darüber nachdenkt, wäre ja vielleicht Klaas-Jan Huntelaar ein geeigneter Nachfolger. Der Torjäger des Bundesligisten scheint sich bereits intensiv mit der Heldt'schen Materie zu beschäftigen. So intensiv, dass die Königsblauen offenbar bestens im Bilde sind, welche niederländischen Spieler denn künftig infrage kämen.
„Wenn ich Spieler kenne und über die Qualitäten genau Bescheid weiß, dann reden wir darüber“, sagte Huntelaar am Freitag im Trainingslager in Doha/Katar, „wir reden viel, denn wir wollen Schalke helfen.“ Und er insbesondere, der „Hunter“, der überaus ehrgeizige Frontmann, der in 162 Pflichtspielen beeindruckende 101 Tore erzielt hat.
Huntelaar möchte wieder Titel gewinnen mit Schalke, bei dem einen DFB-Pokalsieg 2011 soll es nicht bleiben. Unter dieser Prämisse hat er schließlich kurz vor Weihnachten seinen Vertrag bis 2017 verlängert. Und dieser Tage, so verriet Huntelaar, habe er Heldt „mehrere niederländische Spieler genannt, deren Verträge am Saisonende auslaufen und von denen ich sicher weiß, dass sie hierher passen und uns verstärken würden“.
Nur vorn dabei sein, reicht ihm nicht mehr. Also macht sich der 31-Jährige Gedanken. Das hat auch Vorstandsboss Clemens Tönnies vernommen, der den Personaletat in Richtung 100 Millionen Euro entwickeln will. „Fakt ist: Geld schießt Tore“, sagte Tönnies der Sport Bild.
Di Matteo will Nastasic
Wie konkret derweil Huntelaars Überlegungen sind und auf welcher Position es denn seiner Meinung nach klemmt, sagt der 31-Jährige nicht öffentlich und ob Heldt schon einen Ratschlag angenommen habe, ebenso wenig. Er schmunzelt nur bei der Frage danach. „Was dann passiert, ist an den Leuten, die darüber entscheiden. Es ist nicht meine Aufgabe“, sagte Huntelaar. Er wird ja letztlich doch in erster Linie für seine Tore fürstlich entlohnt.
Dass die Schalker aber mit ihrer Defensive noch nicht ganz glücklich sind, musste Huntelaar nicht extra betonen. Das Werben um Matija Nastasic von Manchester City spricht Bände. Trainer Roberto Di Matteo hätte den 21-jährigen Serben liebend gerne und die englische Tageszeitung Guardian schreibt den Schalkern auch gute Chancen zu. Der Verteidiger soll angeblich für etwa 13 Millionen Euro Ablöse zu haben sein. „Wenn man bei Manchester City spielt, hat man Qualität. Es ist für Schalke immer gut, wenn neue Leute dazukommen“, sagte Huntelaar.
Einstweilen äußerte der Stürmerstar aber volles Vertrauen in seine derzeitigen Kollegen. Trotz der Verletzung von Torhüter Ralf Fährmann (Kreuzbandzerrung) deutet sich insgesamt auch ein wenig personelle Entspannung an. Immerhin sind Kevin-Prince Boateng, Leon Goretzka und laut Huntelaar sowohl Julian Draxler als auch Sead Kolasinac auf einem guten Weg. „Jungs kommen wieder zurück, deshalb bin ich positiv. Wir wollen unser Ziel erreichen“, sagte er. Das ist für den Tabellenfünften die erneute Champions-League-Qualifikation. Diesmal reicht das Huntelaar noch.