Erstmals seit sieben Jahren steht Borussia Dortmund auf dem letzten Tabellenplatz. Trainer Jürgen Klopp wirkte nach der achten Saisonniederlage ratlos. Neue Gerüchte um Marco Reus.

Frankfurt. Der Auftritt von Jürgen Klopp hatte erstmals etwas von Resignation. Von dem einstigen Strahlemann war nach dem Absturz von Borussia Dortmund auf den letzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga nichts mehr übrig. Der Trainer wirkte im Anschluss an das 0:2 (0:1) bei Eintracht Frankfurt nicht nur geknickt, er wirkte leer.

Trotz der achten Saisonniederlage und dem Absturz auf Platz 18, wo Dortmund seit sieben Jahren nicht mehr stand, stellte BVB-Manager Michael Zorc Klopp eine Jobgarantie aus: „Jürgen stellt sich der Verantwortung. Wir sind zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir mit Jürgen da rauskommen.“

Klopp, der seit über sechs Jahren den Takt beim achtmaligen Meister vorgibt, wirkte ratlos. Das trübe Wetter, bei dem Klopp am Montag das Reservisten-Training beobachtete, passte ins Bild.

Wäre da nicht Klopps Heldenstatus aufgrund von zwei Meisterschaften, einem Pokalsieg und dem Einzug ins Finale der Champions League, würde sicher noch viel heftiger über das drohende Ende einer Ära diskutiert werden.

„Dann mache ich den Weg frei“


Klopps Aussagen ließen jedenfalls jede Menge Spielraum für Spekulationen. „Ich habe hier die Verantwortung und solange keiner kommt und sagt, wir haben jemanden, der es besser macht, kann ich doch nicht gehen. Es gibt sicher keine Tendenzen dazu“, sagte der Trainer zunächst bei Sky und schloss einen Rücktritt aus.

Wenige Sekunden später hörte sich der gebürtige Stuttgarter aber schon wieder anders an. „Ich stehe sicher nicht im Weg. Aber ich kann auch nicht gehen, solange es keine bessere Lösung gibt“, äußerte Klopp: „Doch wenn es nur am Glück hängt und ein Trainerwechsel das Glück zurückbringt, dann soll mich jemand anrufen und mir eine Garantie geben. Dann mache ich den Weg frei. Aber so leicht ist es nicht.“

Veh glaubt an Klopp und den BVB


Unterstützung bekam Klopp von Trainer-Kollege Armin Veh, mit dessen Rücktritt beim VfB Stuttgart der BVB-Coach in Interviews mehrmals konfrontiert wurde. „Das ist eine ganz andere Situation als bei mir in Stuttgart. Jürgen ist in Dortmund Meister und Pokalsieger geworden und hat die Mannschaft über Jahre zusammen gestellt. Das ist eine völlig andere Situation. Ich bin felsenfest überzeugt, dass er aus dieser Situation wieder herauskommen wird“, so Veh.

Von Leichtigkeit ist bei den BVB-Profis allerdings schon lange nichts mehr zu spüren. Deshalb will Zorc auch nichts mehr davon hören, dass die Mannschaft früher oder später wieder in die Spur kommt und oben angreift. Stattdessen rief der Manager den Abstiegskampf aus.

„Wir machen eklatante Fehler hinten wie vorne. Aus der Häufigkeit ergibt sich der letzte Tabellenplatz“, sagte der Sportdirektor: „Wir sind mittlerweile im Abstiegskampf angekommen. Das muss jedem klar sein. In den letzten Wochen hat man immer noch nach dem Anstand nach oben geschaut. Damit ist jetzt endgültig Schluss.“

Absprache zwischen Bayern und Dortmund wegen Reus?


Auch von der Verletztenfront der Dortmunder gibt es wieder News. Während sich diesmal zwar kein neuer Spieler verletzt hat, gibt es neue Gerüchte über einen verletzten BVB-Star. Wie der Spiegel berichtet, soll es eine Absprache zwischen Bayern-Vorstandschef „Kalle“ Rummenigge und BVB-Boss „Aki“ Watzke in der Causa Marco Reus geben. Demnach soll Rummenigge Watzke versprochen haben, von einem Reus-Transfer Abstand zu nehmen, insofern Dortmund Robert Lewandowski nicht zu Real Madrid ziehen lasse, damit er zu den Bayern wechseln kann.

Das Gentlemen‘s Agreement soll per Handschlag besiegelt worden sein. Reus-Berater Dirk Hebel dementierte ohnehin einen Kontakt zwischen Bayern und dem Offensivspieler. „Es gibt kein Thema Marco Reus und Bayern München, und es gibt auch keine Gespräche“, sagte er dem kicker.