Der Präsident des FC Bayern München, Karl Hopfner, hat sich in einem Interview zu den künftigen Tätigkeiten von Uli Hoeneß geäußert, sobald dieser zum Freigänger wird. Hoeneß sitzt wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis.
München. Uli Hoeneß soll beim FC Bayern München wie erwartet bald als Freigänger in der Jugendabteilung mitarbeiten. „Es ist beabsichtigt, dass Uli Hoeneß in unserem Nachwuchsbereich beschäftigt wird, sobald er Freigang bekommt“, bestätigte Vereinspräsident Karl Hopfner in einem Interview der „Welt am Sonntag“.
Freigänger können tagsüber außerhalb des Gefängnisses arbeiten und müssen nur zum Schlafen hinter Gitter. Seit Monaten war bereits spekuliert worden, dass der 62-Jährige bald wieder tagsüber bei seinem ehemaligen Club arbeitet. Hoeneß war bis zu seinem Rücktritt Mitte März 2014 Vereinspräsident und Aufsichtsratschef der ausgegliederten Profi-AG beim deutschen Fußball-Branchenprimus.
Das Münchner Landgericht hatte Hoeneß am 13. März wegen Steuerhinterziehung von 28,5 Millionen Euro zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Am 2. Juni musste er ins Gefängnis. Am 20. September bekam er seinen ersten Ausgang. Wann Hoeneß Freigänger wird, kommentieren die Justizbehörden nicht.
Hopfner strebt besseres Verhältnis zum BVB an
Nach monatelangen Streitigkeiten strebt Bayern Münchens Präsident Karl Hopfner wieder ein besseres Verhältnis zu Rivale und Fußball-Vizemeister Borussia Dortmund an. „Ich finde diese ganze Geschichte mittlerweile überflüssig. Wir müssen ja nicht miteinander in den Urlaub fahren, auch nicht vor einem Spiel zum Essen gehen und eine Scheinwelt vorspielen. Doch ein Handschlag zur Begrüßung wäre nicht schlecht“, sagte der 62-Jährige weiter in dem Interview mit der „Welt am Sonntag“.
„Schade, denn ein normaler Umgang sollte doch möglich sein“, ergänzte Hopfner, nachdem es zuletzt verstärkt zu verbalen Gefechten der Verantwortlichen beider Klubs gekommen war. Vor allem Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke waren wiederholt aneinandergeraten. Zuletzt hatte vor allem das Thema Marco Reus die Gemüter erhitzt.
Das Verhalten von Watzke ärgere ihn aber „selbstverständlich“, sagte Hopfner weiter. Vor allem der Ausdruck „Heuchelei“ komme „von der falschen Seite. Wir sollten nicht vergessen, womit alles anfing“.
Hopfner betonte zudem, dass die Bayern für Nationalspieler Reus noch kein Angebot abgegeben hätten. Grundsätzlich sei in der Branche aber die Ausstiegsklausel des offensiven Mittelfeldspielers bekannt. Dass diese in den Vertrag von Reus geschrieben wurde, dafür seien nicht Rummenigge und der FC Bayern „verantwortlich“, sagte der Bayern-Präsident. Reus kann den BVB am Saisonende angeblich für 25 Millionen Euro verlassen.