Stuttgarts Trainer Armin Veh hatte vor der Partie gegen Werder Bremen „vom Topspiel der Kellerkinder“ gesprochen. Am Ende muss er nach einem schwachen Auftritt seines Teams dem Gegner beim verdienten Jubel zusehen.

Werder Bremen - VfB Stuttgart 2:0

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Die ersten fünf Samstag-Partien des 11. Spieltags sind Vergangenheit - mit mehr und weniger überraschenden Ergebnissen. Im Abendspiel treffen in Werder Bremen und dem VfB Stuttgart zwei Sorgenkinder der Liga aufeinander.

Vor dem Spiel: Spitzenspiel war gestern: Wenn am Samstag (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) Werder Bremen und der VfB Stuttgart im Kellerduell des 11. Spieltags aufeinandertreffen, dürften nicht nur die Fans, sondern auch der ein oder andere Traditionalist eine Träne im Auge haben. Waren das noch Zeiten, als die beiden Klubs zur Beletage der Fußball-Bundesliga gehörten.

Der VfB war 2007 noch deutscher Meister geworden. Bremen gelang dies 2004, zudem triumphierten die Norddeutschen 2009 im DFB-Pokal. Und jetzt? Da empfängt das Schlusslicht Werder den Tabellen-15. VfB. Stuttgarts Coach Armin Veh blickte deshalb mit Wehmut auf die Vergangenheit zurück.

„Das waren immer tolle Spiele gegen Bremen, aber auf einem anderen Niveau. Das waren immer Spitzenspiele“, sagte der 53-Jährige. Diesen Samstag finde dagegen „eher das Topspiel der Kellerkinder“ statt, ergänzte er süffisant.

Die Gründe liegen für Veh auf der Hand. Da könne man zwischen den Klubs „Parallelen ziehen. Das hat mit dem Budget zu tun. Da darf man sich keine großen Fehler leisten“. Und Fehler haben beide zuletzt genug gemacht.

Immerhin sind am Samstag viele Tore programmiert. In Vehs erster Amtszeit in Stuttgart von Februar 2006 bis November 2008 gab es in den fünf Bundesligapartien des VfB gegen Bremen im Schnitt sogar 5,8. Insgesamt fielen in den Duellen zwischen Werder und dem VfB 315 Tore in der Bundesliga-Historie – nur bei Dortmund gegen Hamburg sind bislang mehr Treffer gefallen (341).

Dass beide Teams aktuell auch noch über die schlechtesten Abwehrreihen verfügen, passt ins Bild. Der VfB kassierte in den vergangenen vier Partien 14 Gegentore, darunter war auch das spektakuläre 5:4 gegen Frankfurt. „Das hat mich an Werder in seinen besten Tagen erinnert“, sagte der neue Bremer Coach Viktor Skripnik.

Die Tage in Bremen sind nicht einmal mehr gut. Immerhin konnte Skripnik (44) bei seinem Bundesliga-Einstand in Mainz (2:1) für das lange ersehnte Erfolgserlebnis sorgen. Jetzt steht seine Heimpremiere an – und der Ukrainer ist „natürlich aufgeregt. Ich weiß nicht, was mich erwartet“, räumte er offen ein. Er schlafe sogar schlecht, „selbst Gute-Nacht-Tee hilft nicht“.

Hoffnungsträger der Bremer, die den VfB mit einem Sieg überholen würden, ist Torjäger Franco di Santo. Der 25 Jahre alte Argentinier steht mit sechs Treffern an der Spitze der Torschützenliste.

Über einen derart treffsicheren Angreifer verfügt Veh nicht, zumal die verletzten Vedad Ibisevic, Daniel Ginczek und Mohammed Abdellaoue ohnehin nicht zur Verfügung stehen. Der Ex-Bremer Martin Harnik (drei Tore) soll es deshalb richten.

Doch der Österreicher blickt erst einmal auf die Defensive. Der VfB habe zuletzt „haarsträubende Fehler gemacht. Das müssen wir dringend ändern“. Er hoffe, sagte Harnik dem Weser-Kurier, auf drei Punkte – „und möglichst wenig Gegentore“.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Bremen: 1 Wolf – 23 Gebre Selassie, 15 Prödl, 4 Galvez, 2 Garcia – 18 Kroos – 8 Fritz, 16 Junuzovic – 22 Bartels, 11 Elia – 9 Di Santo. – Trainer: Skripnik

Stuttgart: 22 Kirschbaum – 16 Klein, 3 Schwaab, 24 Rüdiger, 2 Gotoku Sakai – 13 Romeu, 20 Gentner – 23 Sararer, 44 Maxim, 18 Kostic – 7 Harnik. – Trainer: Veh

Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)

Zuschauer: 40.000

Tore: 1:0 Prödl (30.), 2:0 Bartels (57.)