Welt- und Europameister, Welttorhüter: Spaniens Iker Casillas ist eine Legende. In letzter Zeit läuft es für „San Iker“ aber nicht mehr so rund. Jüngstes Beispiel: sein Patzer gegen die Slowakei.

Sillein. Serie gerissen: Nach der peinlichen wie überraschenden 1:2-Pleite gegen die Slowakei herrscht bei Europameister Spanien Katerstimmung. Erstmals nach acht Jahren und rund 14 erfolgreichen Partien in Folge hatte es für die Iberer um Trainer Vicente del Bosque wieder eine Niederlage in einem Qualifikationsspiel gesetzt.

Ein Gefühl, das die Spanier letztmalig im Oktober 2006 erfahren mussten, als man in Schweden mit 0:2 verlor. Vor allem Torhüter Iker Casillas dürfte den Abend in Sillein nicht in bester Erinnerung behalten. Der 33-Jährige Keeper von Real Madrid trug mit seinem Patzer beim 1:0 durch Juraj Kucka entscheidend zum missglückten Auftritt gegen die Slowaken bei.

Tatsächlich hatte sich Casillas bei Kuckas zentral geschossenen Freistoß deutlich verschätzt. Zwar kann dem fünfmaligen Welttorhüter des Jahres zu Gute gehalten werden, dass der Ball eine ungewöhnliche Flugbahn nimmt. Trotzdem geht der Treffer klar auf „San Ikers“ Kappe und passt damit irgendwie ins Bild, dass sich seine einzigartige Karriere langsam dem Ende neigt.

Einen ersten Kratzer hatte sein Denkmal erhalten, als ihn der damalige Real-Madrid-Trainer José Mourinho zum zweiten Torhüter der Königlichen degradierte und ihn lediglich in den Pokal-Spielen auflaufen ließ. Eine schwierige Zeit für Casillas, wie er erst kürzlich in einem Interview gestand. Ein besonderer Tiefpunkt folgte dann bei der Fußball-WM in Brasilien. Gleich fünf Mal musste der 33-Jährige beim 1:5 gegen entfesselt aufspielende Niederländer hinter sich greifen - vor den Augen von Millionen von Zuschauern auf der ganzen Welt.

Nun also der Patzer gegen die Slowakei. Steht die Torhüter-Legende vor dem Ende? Spaniens Trainer del Bosque zumindest stellte sich nach der Partie voll und ganz hinter Casillas. Bleibt die Frage, ob er das auch noch machen wird, sollten Casillas weitere Fehler in den nächsten Speilen unterlaufen.