Levin Öztunali setzte den Schlusspunkt beim 4:0-Sieg im Halbfinale gegen Österreich. Der DFB-Nachwuchs von Trainer Marcus Sorg hat jetzt die erste Titelchance seit 2008.
Budapest. Der Nachwuchs des Fußball-Weltmeisters hat seine Titelreife unter Beweis gestellt. Nach dem dritten Finaleinzug bei einer U 19-Europameisterschaft lagen sich die deutsche Junioren in den Armen und dürfen nun vom zweiten EM-Sieg nach 2008 träumen. Die seit 16 Spielen unbesiegte Mannschaft von Trainer Marcus Sorg gewann am Montagabend in Budapest auch das Halbfinale gegen Österreich mit 4:0 (2:0) und hat somit nach 2002 und 2008 zum dritten Male das Endspiel in dem Jahrgang erreicht.
„Das hat die Mannschaft großartig gemacht. Den Einzug ins Finale hat sie sich verdient“, sagte Sorg, der noch am Spielfeldrand telefonisch Gratulationen von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach erhielt. Der DFB-Chef hat sich für das Finale angekündigt. Die Treffer im Szusza-Stadion von Budapest erzielten Davie Selke (20. Minute), Marc Stendera (30.), Levin Öztunali (58.) und Hany Mukhtar (68.). Der Endspielgegner wurde am Abend in der Partie zwischen Portugal und Titelverteidiger Serbien ermittelt.
Die deutsche Mannschaft, die in unveränderter Formation auflief, fand wie in den vorausgegangen Spielen schnell ihren Rhythmus und hatte gleich gute Offensivaktionen. Ein schneller Treffer von Mukhtar fand in der 3. Minute keine Anerkennung. Sieben Minuten später hatte Selke nach Pass von Mukhtar die erste große Tormöglichkeit, doch aus zwölf Metern verfehlte er das Ziel nur knapp. Doch auch die vor allem in der Offensive gefährlichen Österreicher hatten ihre Chancen: Florian Grillitsch grätschte in einen Abstoß von Torhüter Oliver Schnitzler und hätte mit dem Abpraller beinahe den Führungstreffer für seinTeam erzielt (13.). Der fiel dann auf der anderen Seite für die DFB-Elf. Eine Flanke von Stendera verwandelte der Bremer Torjäger Selke per Kopf und erzielte damit seinen sechsten Endrundentreffer und das 14. Tor im 14. U19-Länderspiel.
Noch vor der Pause revanchierte sich Selke mit einer Flanke auf Stendera, der aus 15 Metern zum 2:0 ins rechte Eck traf. Das ÖFB-Team hatte zuvor durch Sinan Bytyqi die Ausgleichschance, doch sein Schuss strich knapp am Tor vorbei. „Das war spielerisch schon sehr gut. Mir hat gefallen, dass die Mannschaft klug und konzentriert nach vorne gespielt und den Abschluss gesucht hat“, befand Trainer Sorg. Die DFB-Auswahl kontrollierte die Partie und stand auch in der Defensive mit den beiden guten Innenverteidigern Niklas Stark und Marc-Oliver Kempf sicher. Gegen die nun etwas offensiveren Österreicher bot sich der DFB-Elf Raum für Gegenangriffe. Einen davon nutzte der Leverkusener Öztunali, der mit einem sehenswerten Rechtsschuss zum 3:0 traf. In der Schlussphase konnte Trainer Sorg seinen Torschützen Stendera und Selke eine kleine Erholungspause gönnen und frühzeitig wechseln. Mukhtar gelang nach Pass von Seeler-Enkel Öztunali noch der vierte Treffer.