Laut Medienberichten soll sich der deutsche Superstar mit seinem Klub auf einen Dreijahresvertrag geeinigt haben. Nowitzki verzichtet auf viel Geld, damit Dallas gute Spieler verpflichten kann.
Dallas. Unterschrieben ist noch nichts. Doch das ist reine Formsache. Dirk Nowitzki und seine Dallas Mavericks haben sich auf einen Rentenvertrag geeinigt. Wie die stets bestens informierten Dallas Morning News berichten, bindet sich der Superstar mit 36 noch einmal für drei Jahre an den Klub und beendet seine NBA-Karriere da, wo sie begonnen hat.
„MFFL“, was so viel heißt wie lebenslang Mavericks-Fan, twitterte Nowitzki am Donnerstag. Erst kurz zuvor hatten erste Meldungen über den Deal im Internet die Runde gemacht. Der kurze Tweet ist nicht mehr als ein Indiz, aber mit ziemlicher Sicherheit eine Reaktion auf die geklärte Zukunft.
Dallas ist für Nowitzki mehr als eine zweite Heimat geworden. Hier hat er seine Frau Jessica kennengelernt und geheiratet, hier kam Töchterchen Malaika zur Welt, hier hat er 2011 als Schlüsselspieler beim ersten und einzigen Titelgewinn der Mavericks seinen größten Erfolg gefeiert. Nowitzki betonte deshalb seit Monaten wieder und wieder, dass ihn nichts wegzieht („Ich gehöre in diese Stadt„).
Das heißt aber nicht, dass Nowitzki seine Karriere ausklingen lassen will. Natürlich träumt der zwölfmalige Allstar davon, einen zweiten Meisterring zu holen. Dafür verzichtet er auf eine Menge Geld. „Nur“ 30 Millionen Dollar (22 Millionen Euro) soll das „German Wunderkind“ bis 2017 bekommen. Zum Vergleich: Der abgelaufene Vierjahresvertrag war mit 80 Millionen Dollar dotiert. Allein in der abgelaufenen Saison gab es umgerechnet 16,4 Millionen Euro.
Nowitzki sorgt bei den Mavericks mit den reduzierten Bezügen für Spielraum. Nachdem bereits Tyson Chandler, Mitglied der Meistermannschaft, von den New York Knicks zurückgeholt wurde, sollen weitere Stars kommen. „Nowitzkis unglaubliche Loyalität bringt die Mavericks in die Position, große Dinge zu tun“, steht in den Morning News.
Chandlers bisheriger Teamkollege Carmelo Anthony, zweimaliger Olympiasieger, ist ein Kandidat. Selbst LeBron James (zuletzt Miami Heat), derzeit bester Basketballer der Welt, soll ein Thema sein. Nowitzki wünschte sich zuletzt bereits ein „Vier-Augen-Gespräch“ mit dem Free Agent.
Hoffentlich rechnet sich das Entgegenkommen für Nowitzki. Seit dem Titelgewinn haben es die Mavericks nicht geschafft, wieder ein konkurrenzfähiges Team aufzubauen. Der Markt ist so prominent besetzt wie selten zuvor, doch es gibt auch reihenweise Bewerber. So fliegt Anthony beispielsweise seit Tagen durchs Land und hört sich die Angebote verschiedener Klubs an.
Nowitzki muss abwarten, was passiert. Läuft es wieder nicht wie erhofft oder machen die Knochen nicht mehr mit, kann er per Option nach zwei Jahren aus dem Vertrag aussteigen. Einfach so abgeben darf Dallas seinen Kapitän weiterhin nicht. Nowitzki hat sich wieder eine Klausel zusichern lassen, die einen Transfer ohne seine Zustimmung verbietet.
Das etwas in die Jahre gekommene „German Wunderkind“ ist davon überzeugt, an der richtigen Stelle zu sein. Deshalb gingen die Verhandlungen schnell. „Wir werden so zusammenkommen, dass ich mich für meine Leistungen respektiert fühle und wir noch genügend Geld übrig haben, um gute Spieler zu holen“, hatte der frühere MVP zuletzt erklärt: „Ich bin mir sicher, dass wir eine gute Lösung für alle finden werden.“ Genau das ist jetzt wohl passiert.