Beim Dschungelgipfel England gegen Italien wird die Partie vor allem von der hohen Luftfeuchtigkeit bestimmt. Buffon wird nicht für die Squadra Azzurra auflaufen können. Hier geht es zum Liveticker.

England – Italien 1:2

Herzlich willkommen zum Liveticker der Partie England gegen Italien im Dschungel von Manaus auf abendblatt.de

80. Minute: Statt Seitenwechsel gibt es hier nun ein kräftiges Personalwechsel. Aktionen auf dem Rasen sind nun eher Mangelware. Beide Mannschaften sammeln noch mal Kräfte für die letzten zehn MInuten. Auf Seiten der Italiener ist Immobile auf den Platz gekommen und Balotelli wurde zum Duschen geschickt.

60. Minute: England versucht es weiter zum Ausgleich. In der ersten Halbzeit dauerte es nur wenige Minuten, nun bereits mehr als zehn MInuten. Rooney hatte gerade die größte Chance. Nach einem super Zuspiel steht der Stürmer völlig frei, allerdings mit dem Rücken zum Tor, vor dem Kasten, nach der Drehung fliegt der Ball aber knapp am Tor vorbei.

50. Minute: TOR! Italien kommt besser aus der Kabine. Hohe Flanke von Candreva in die Mitte auf den zweiten Pfosten, dort springt Balotelli am höchsten und köpft den Ball über die Linie.

Halbzeit: Italien hat beim ersten „Dschungel-Kick“ im WM-Spielort Manaus gegen England eine Führung verschenkt. Die Squadra Azzurra war zunächst ein wenig überraschend durch Claudio Marchisio in Führung gegangen (35.), die flinken und sehr frechen Three Lions glichen nahezu postwendend durch Daniel Sturridge zum Halbzeitstand von 1:1 aus (37.).

Bei 30 Grad und 61 Prozent Luftfeuchtigkeit zu Spielbeginn um 18.00 Uhr Ortszeit wartete Englands Coach Roy Hodgson mit einer Überraschung auf. In der Startformation stand Raheem Sterling, 19 Jahre alter Offensivspieler vom FC Liverpool. Der gebürtige Jamaikaner war in den Testspielen nie von Anfang an aufgelaufen.

Sterling sorgte auch gleich für den ersten Aufreger, als er aus 22 Metern einfach mal abzog: Der Ball flog ans Außennetz (4.). Der italienische Torhüter Salvatore Sirigu, der nach dem kurzfristigen Ausfall von Gianluigi Buffon eingesprungen war, flog sich dabei aber schon mal warm – und parierte eine Minute später den Schuss von Jordan Henderon.

Italien trat mit nur einer Spitze an – und die hieß Mario Balotelli. Der künftige Dortmunder Ciro Immobile musste erst mal auf der Bank bleiben. Und obwohl sie zunächst annähernd 70 Prozent Ballbesitz hatte und fast jeder Angriff von Altmeister Andrea Pirlo eingeleitet wurde, blieb die Squadra Azzurra wenig effektiv. Bis zur 34. Minute.

Marchisio brachte Italien mit einem strammen Flachschuss aus zentralen Position dann doch in Führung. Die Engländer waren ungerührt und konterten prompt. Diesmal ausnahmsweise über die linke Seite: Der ansonsten blasse Wayne Rooney flankte scharf nach innen, der zentral heranstürmende Sturrige hielt den Fuß hin – drin.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff rettete Phil Jagielka bei einem Lupfer opn Balotelli auf der Linie. Sekunden später traf Antonio Candreva mit seinem Schuss aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten des englischen Tores.

45. Minute: Kurz vor der Pause dreht Italien noch mal richtig auf! Balotelli erst mit einem genialen Lupfer von links nach einem starken Pass von Pirlo, Jagielka klärt für Englands Schlussmann auf der Linie, dann ein Pfostenschuss von Marchisio.

37. Minute: TOR!!! Was für eine Reaktion der „Three Lions“! Rooney mit Flanke auf Sturridge, der Paletta davongelaufen ist und aus kurzer Distanz den Ball im Tor versenkt. Verdienter Ausgleich.

35. Minute: Aus dem Nichts das Tor! 1:0 für Italien Marchisio zimmert den Ball aus30 Metern auf das Tor. Der Ball fliegt durch die Beine der Abwehr in die lange Ecke ins Tor. Keine Chance für Hart.

Nach 30 Minute: England hat fast 70 Prozent Ballbesitz, hat aber absolut keine Ideen. Das Aufbauspiel wirkt konzeptlos. England kann dafür mit einer Zweikampfquote von 75 Prozent überzeugen. England bleibt hier überzeugender.

Nach 20 Minuten: Italien findet keine Mittel das englische Abwehrbollwerk zu durchstoßen. Daher versucht es die Squadra Azzurra immer öfter mit Fernschüssen – bisher erfolglos. England dagegen kommt immer wieder gut vor das Tor, auch weil Italiens Paletta einen schlechten Tag erwischt hat.

Nach 10 Minuten: Die Partie beginnt sehr intensiv und spielstark. England hat leicht die Oberhand und bereits sehr gute Möglichkeiten zur Führung. In der 4. Minute versucht es Newcomer Sterling aus 22 Metern. Doch der Ball fliegt haarscharf am Tor vorbei ins Außennetz. Bei Ballbesitz des Gegners stellen sich England und Italien sehr defensiv auf, was Torchancen eher zur Mangelware werden lässt. Dennoch eine starke Partie.

Vor dem Spiel: Vor dem Dschungelgipfel in Manaus sind die Bedenken von Engländern und Italienern wegen des ramponierten WM-Rasens ausgeräumt. „Ich war auf dem Platz, und er ist total okay“, sagte „Three Lions“-Kapitän Steven Gerrard vor dem Auftakt beider Teams am Sonntag (0.00 Uhr MESZ) in Gruppe D. „Es gibt keinen Grund, besorgt zu sein“, erklärte Nationaltrainer Roy Hodgson am Freitag. „Man hat mir gesagt, dass der Rasen ziemlich schlecht sei, aber der Untergrund ist eigentlich in guter Verfassung“, pflichtete sein Trainerkollegen später Cesare Prandelli bei.

Der 56-Jährige geht zuversichtlich in das Gipfeltreffen. „Wir sind optimistisch, denn ich bin mir sicher, dass wir eine Mannschaft sehen werden, die weiß, was zu tun ist“, sagte Prandelli über seine Elf. Nicht mit dabei sein wird Nationaltorwart Gigi Buffon, der das Abschlusstraining vorzeitig abbrechen musste. Das gab der italienische Fußball-Verband FIGC am Sonnabend (Ortszeit) wenige Stunden vor dem Anpfiff der Partie auf Twitter bekannt. Trainer Cesare Prandelli hatte jedoch bis zuletzt gehofft, dass sein Kapitän für die Partie am Sonnabend in Manaus fit wird und spielen kann.

Der italienische Rekord-Nationalspieler hatte zuvor auf Twitter bereits angedeutet, dass er das Spiel verpasst. „Es gibt viele Wege, um wichtig zu sein, auch wenn man kein Protagonist auf dem Platz ist“, schrieb er. Für Buffon wird voraussichtlich Salvatore Sirigu vom französischen Meister Paris St. Germain zwischen den Pfosten stehen. Der 27-Jährige hatte in der Vorbereitung noch mit einer Rippenprellung pausieren müssen, ist inzwischen aber wieder fit.

Bevor die Italiener auf den Rasen durften, hatten schon Gerrard & Co. den Untergrund in der Arena da Amazonia inspiziert. Bei einer Platzbegehung scharrte der 34-Jährige vom FC Liverpool mit seinem Turnschuh immer wieder über das Grün. Später beim Abschlusstraining wurde vor allem an den Außenbereichen und in den Sechzehnern deutlich, dass der Rasen ziemlich trocken ist. „Wir können nicht abwarten, bis es endlich los geht. Wir freuen uns sehr darauf“, sagte dennoch Gerrard. „Wir sind auf unseren Matchplan konzentriert.“

Hodgson ist dieses Gerede zu hochtrabend. „Das klingt immer so, als ob man nachts eine Gotteserscheinung hätte“, meinte der 66-Jährige trocken. „Die Spieler gehen mit der Gewissheit in die Partie, dass sie wissen, was zu tun ist.“ Hodgson hat nach eigener Aussage Grund zur Zuversicht: „Wir sind körperlich, mental und taktisch fit.“

Gerrard erkennt bei seinem Team einen Reifeprozess. „Wir sind eine bessere Mannschaft, das Vertrauen ist größer. Wir sind als Team gewachsen“, erklärte der Mittelfeldspieler, der von seiner Elf Disziplin und Cleverness forderte. Prandelli äußerte Respekt: „Sie haben Persönlichkeit, sie haben individuelle Stärken.“ Vor allem die Stürmer seien gefährlich, wenn man ihnen zu viel Raum lasse. „Daher müssen wir das Mittelfeld kontrollieren“, forderte Prandelli.

Hodgson hatte bereits zuvor mit allen Debatten um seine kritischen Manaus-Aussagen aufgeräumt. „Wenn es irgendeinen Schaden gab, dann wurde er schon in den vergangenen sechs Monaten geklärt“, stellte der frühere Inter-Coach klar. „Wir haben keine Bedenken wegen der Hitze und Luftfeuchtigkeit, weil wir uns unter diesen Bedingungen vorbereitet haben.“ Ein Einsatz von Danny Wellbeck nach Oberschenkelproblemen sei auch kein Problem. Es kann also losgehen.

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Aufstellungen:

England: 1 Hart/Manchester City (27 Jahre /42 Länderspiele)- 2 Johnson/FC Liverpool (29/53), 5 Cahill/FC Chelsea (28/25), 6 Jagielka/FC Everton (31/27), 3 Baines/FC Everton (29/25)- 4 Gerrard/FC Liverpool (34/112) – 14 Henderson/FC Liverpool (23/12), 11 Welbeck/Manchester United (23/25), 19 Sterling/FC Liverpool (19/5), 10 Rooney/Manchester United (28/93) – 9 Sturridge/FC Liverpool (24/13). – Trainer: Hodgson

Italien: 12 Sirigu/Paris St. Germain (27/9) – 20 Paletta/FC Parma (28/3), 3 Chiellini/Juventus Turin (29/69), 15 Barzagli/Juventus Turin (33/48), 4 Darmian/FC Turin (24/2) – 16 De Rossi/AS Rom (30/95) – 6 Candreva/Lazio Rom (27/21), 21 Pirlo/Juventus Turin (35/110), 23 Verratti/Paris St. Germain (21/7), 8 Marchisio/Juventus Turin (28/45) – 9 Balotelli/AC Mailand (23/31). – Trainer: Prandelli

Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)

Zuschauer: 39.000

Mit Material von dpa/sid