„Regina Halmich ist anerkannt dafür, dass sie in Deutschland für ausverkaufte Hallen gesorgt und dem Frauenboxen in ganz Europa zu großer Popularität verholfen hat“, heißt es in der Erklärung.
Hamburg. Große Ehre für Regina Halmich: Die langjährige Profiboxweltmeisterin wird als eins von sieben Gründungsmitgliedern in die neue International Women’s Boxing Hall of Fame aufgenommen, die am 10. Juli in Fort Lauderdale (USA) feierlich eröffnet wird. „Regina Halmich ist anerkannt dafür, dass sie in Deutschland für ausverkaufte Hallen gesorgt und dem Frauenboxen in ganz Europa zu großer Popularität verholfen hat“, heißt es in der Erklärung der Organisatoren der Ruhmeshalle.
„Ich freue mich riesig über diese Auszeichnung, die für mich einen Stellenwert hat wie ein Oscar für das Lebenswerk für Schauspieler“, sagt die 37-Jährige. Halmich hatte ihre Profikarriere 1994 im Hamburger Universum-Stall begonnen und war 1995 im Fliegengewicht WIBF-Weltmeisterin geworden. Diesen Titel verteidigte sie bis zu ihrem Rücktritt im November 2007 44-mal erfolgreich. Insgesamt bestritt sie 56 Profikämpfe, von denen sie bei einem Remis 54 gewann.
Halmich, die in ihrer Heimatstadt Karlsruhe lebt und einen Zweitwohnsitz in Berlin hat, ist die einzige Deutsche, die in die Hall of Fame aufgenommen wird. Sie steht damit in einer Reihe mit Topstars ihres Sports. Die sechs weiteren Gründungsmitglieder sind die Exweltmeisterinnen Christy Martin (45, USA) und Lucia Rijker (46, Niederlande); die US-Amateurboxlegende Bonnie Canino, 52; Christy Halbert (54, USA), die als Wegbereiterin des olympischen Frauenboxens gilt; Barbara Buttrick (73, USA), Präsidentin der Women’s International Boxing Federation; und JoAnn Hagen, legendäre Profiwegbereiterin aus den USA in den 50er-Jahren, die die Auszeichnung posthum erhält. „Lucija Rijker war mein absolutes Vorbild, und Barbara Buttrick ist seit vielen Jahren die Präsidentin des Weltverbands, dessen Champion ich sein durfte. Mit diesen Namen in einer Reihe zu stehen ist unbeschreiblich, mehr geht nicht“, sagt Halmich.
Ob sie der Zeremonie am 10. Juli persönlich beiwohnen wird, ist noch unklar. Die 160 cm große Athletin ist beruflich als Trainerin für die Fitnesskette Fitness First stark eingespannt, zudem entwickelt sie für den Sportartikelhersteller Adidas eine eigene Boxkollektion, die 2015 auf den Markt kommen soll. Dem Boxen ist Halmich weiterhin als interessierte Zuschauerin verbunden, auch als TV-Expertin ist sie gefragt. Die Handschuhe zieht sie selbst allerdings nur noch an, wenn sie Trainingskurse oder Seminare gibt, ansonsten hält sie sich mit Krafttraining oder Energy Cycling (Radergometer) fit. „Sparring habe ich seit meinem Rücktritt nie wieder gemacht“, sagt sie.