Der DOSB schließt die Bewerbung einer deutschen Stadt für die Spiele 2024 nicht mehr aus. Hamburg und Berlin als mögliche Kandidaten. Entscheidung muss Ende kommenden Jahres feststehen.
Hamburg. Bekommt Hamburg nun doch noch die Chance auf die Olympischen Sommerspiele 2024? Nach einem Beschluss des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ist die Möglichkeit nun wieder real. Auf der Klausurtagung des DOSB wurde am Freitag festgelegt, dass erst nach der IOC-Vollversammlung im Dezember dieses Jahres die Entscheidung über eine deutsche Bewerbung fallen soll. Ursprünglich war eine deutsche Bewerbung lediglich für die Olympischen Spiele 2028 angedacht.
„Dass der DOSB Änderungen der IOC-Charta abwarten will, ist die richtige Entscheidung. Wir nehmen die vom DOSB angebotenen Gespräche gerne auf und werden diese im Interesse Hamburgs aktiv und konstruktiv führen“, sagt Günter Ploß, Präsident des Hamburger Sportbunds. „Der HSB hält die Entscheidung des DOSB-Präsidiums für ausgewogen und sachgerecht und fühlt sich in seinem bisherigen Kurs bestätigt.“
Berlin und Hamburg wären die möglichen Kandidaten für eine deutsche Olympia-Bewerbung. Paris, Istanbul, Madrid und Rom gelten bereits als sichere Anwärter für die Austragung der Spiele in zehn Jahren.
„Wie man hört, wird 2024 eine Bewerbung aus den USA kommen. Klar ist: Wir gehen auf keinen Fall in ein Bewerbungsverfahren, wenn wir von vornherein keine Chance sehen", hatte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper der „Bild“-Zeitung vor einigen Monaten gesagt. Beim IOC ist es allerdings gerne gesehen, dass man um eine Ausrichtung ernsthaft kämpft und notfalls auch einen zweiten Anlauf wagt. So sollen selbst bei einem Scheitern für 2024 die Chancen auf eine Ausrichtung vier Jahre später erhöht werden.
Bereits im Frühjahr 2015 beginnt das Bewerbungsverfahren für die Sommerspiele 2024 – eine Entscheidung über die Vergabe trifft das IOC 2017.
Die in der Zukunftskommission Sport vertretenen Akteure des Hamburger Sports begrüßen die heute bekannt gegebene Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), sich um Olympische Sommerspiele bewerben wollen.
Es ist klug, nun zunächst mit den gesellschaftlich relevanten Gruppen das intensive Gespräch zu suchen, da eine solche Sportveranstaltung nur auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens fußend erfolgreich sein kann. Hamburg nimmt die Einladung zu solchen Gesprächen gern an. Zeigt sich doch, dass sich unsere gemeinsam entwickelte Dekadenstrategie mit dem Hamburger Ziel, sich ab 2020 auf jedes nationale oder internationale Sportgroßereignis erfolgreich bewerben zu können, nahtlos in die Pläne des DOSB einfügt“, sagte Hamburgs Sportsenator Michael Neumann.