Vom deutschen Tennis-Trio kam in Miami nur Florian Mayer weiter. Für Aufsehen sorgte die kurzfristige Absage von Tommy Haas. Der Routinier tritt wegen seiner Schulterbeschwerden nicht an. Ein Start im Davis Cup in Frankreich ist unwahrscheinlich.
Miami. Wenige Tage vor seinem 36. Geburtstag hat Tommy Haas seine Teilnahme am Tennisturnier in Miami aus Sorge um seine lädierte Schulter kurzfristig abgesagt. Nach seinem Halbfinal-Einzug vor einem Jahr wird der gebürtige Hamburger nicht nur in der Weltrangliste abrutschen. Auch ein Einsatz im Davis-Cup-Viertelfinale in Frankreich Anfang April ist fraglich geworden.
Sein Nationalteamkollege Philipp Kohlschreiber trat zwar an, verlor aber in der zweiten Runde 6:3, 6:7 (1:7), 6:7 (5:7) gegen Marcos Baghdatis aus Zypern. Für die einzig erfreuliche Nachricht sorgte Florian Mayer. Der Bayreuther setzte sich gegen den Kroaten Ivan Dodig 6:3, 6:2 durch und trifft nun auf den Serben Novak Djokovic.
Bis spätestens Dienstag muss Davis-Cup-Teamchef Carsten Arriens sein Aufgebot für die Partie vom 4. bis 6. April in Nancy nominieren. Der Name Haas könnte dann allen vorherigen Zusicherungen zum Trotz in der Auflistung fehlen. „Ich bin dabei“, hatte Haas zuletzt verkündet - doch nach den aktuellen Entwicklungen wäre ein Mitwirken des Routiniers eher eine Überraschung.
Am 3. April wird Haas 36 Jahre alt, zuletzt hatte er seine schon mehrmals operierte rechte Schulter als „tickende Zeitbombe“ bezeichnet. Sein Trainer Alexander Waske wollte am Sonnabend keinen Kommentar abgeben, deutete aber an, dass Haas bei dem sogenannten Versöhnungstag am 30. März in Frankfurt nicht dabei sein werde.
Nach dem Eklat in der Partie gegen Spanien hat der DTB die enttäuschten Anhänger erneut nach Frankfurt zu einem Showkampf der für das Frankreich-Spiel nominierten Nationalspieler eingeladen. Beim Erstrunden-Sieg gegen Spanien hatten sich Anfang Februar am Abschlusstag Haas, Kohlschreiber und Mayer mit ärztlichen Attesten abgemeldet. Anschließend war Haas der Einzige, der sich öffentlich zu Wort meldete und sich für das blamable Auftreten entschuldigte.
Teamchef Arriens verweigert seitdem jeglichen Kommentar. Dass sich Haas angesichts der Vorkommnisse und mit dem Wissen um seine lädierte Schulter mit Blick auf die sportlich fast aussichtslose Aufgabe bei den starken Franzosen auf den Davis Cup einlässt, ist kaum denkbar.
In Miami ist das Turnier nicht nur für Haas und Kohlschreiber vorbei. Auch Andrea Petkovic verabschiedete sich nach einer 2:6, 7:6 (7:0), 4:6-Niederlage gegen die Französin Alizé Cornet. Mayer dagegen darf sich nach seinem Express-Sieg über Dodig nun auf eine ganz besondere Herausforderung freuen: Der 32. in der Weltrangliste trifft in der dritten Runde auf Boris-Becker-Schützling Djokovic. Der dreimalige Miami-Champion aus Serbien hatte ohne seinen an der Hüfte operierten deutschen Teilzeittrainer mit seiner Auftakthürde Jérémy Chardy keine Mühe und besiegte den Franzosen 6:4, 6:3. „Novak ist natürlich klarer Favorit. Es muss schon ein kleines Wunder geschehen, damit ich eine Chance habe“, sagte Mayer.
Andy Murray machte den ersten Schritt in Richtung Titelverteidigung. Im ersten Match nach seiner Trennung von Trainer Ivan Lendl musste der schottische Wimbledon-Sieger gegen den Australier Matthew Ebden zwar über drei Sätze gehen, behauptete sich aber mit 3:6, 6:0, 6:1. Roger Federer aus der Schweiz startete mit einem 6:4, 7:6 (7:4)-Pflichtsieg über den Kroaten Ivo Karlovic in die mit 5,65 Millionen Dollar dotierte Veranstaltung.