Die Viertelfinal-Paarungen der Champions League sind ausgelost. Die Bundesligisten haben im Viertelfinale der Champions League namhafte Gegner erwischt. Bayern spielt gegen Manchester United, Dortmund gegen Real Madrid.

Nyon/Köln. Die deutschen Fußballfans dürfen in der Champions League weiter von einer Neuauflage des Finales von 2013 zwischen Bayern München und Borussia Dortmund träumen. Bei der Auslosung des Viertelfinales im Schweizer Nyon blieb den beiden Bundesliga-Vertretern ein deutsch-deutsches Duell erspart, sodass am 24. Mai in Lissabon nach wie vor ein neuerliches Endspiel zwischen den Bayern und dem BVB möglich ist.

Zuvor muss Titelverteidiger München in der Runde der letzten Acht aber zunächst mal beim Treffen mit einem alten Bekannten den schwächelnden englischen Rekordmeister Manchester United aus dem Weg räumen, Vizemeister Dortmund muss bei der Neuauflage des Halbfinals der vergangenen Saison einmal mehr die hohe Hürde Real Madrid mit Weltfußballer Cristiano Ronaldo überspringen. Die Viertelfinalspiele werden am 1. und 9. April (München) und 2. und 8. April (Dortmund) ausgetragen. Die Bayern und Dortmund genießen jeweils im Rückspiel Heimrecht.

„Wir hätten gerne einen anderen Gegner gehabt, aber wir nehmen es wie es kommt“, sagte BVB-Boss Watzke, der wie versteinert wirkte als Uefa-Generalsekretär Gianni Infantino den Namen des Schalke-Peinigers als Borussen-Gegner nannte. „Das Problem ist, dass bei uns die Hälfte der Mannschaft nicht dabei ist, die in der vergangenen Saison Real ausgeschaltet hat“, erinnerte Watzke an die aktuellen Verletzungsprobleme bei den Schwarz-Gelben.

Im vergangenen Jahr hatte das Team von Trainer Jürgen Klopp die Königlichen zu Hause im Hinspiel dank vier Treffern von Robert Lewandowski mit 4:1 gedemütigt, konnte sich im Rückspiel ein 0:2 erlauben. Der polnische Torjäger ist für das Hinspiel gesperrt. „Vielleicht trifft er im Rückspiel wieder viermal, dann könnte es was geben“, so Watzke.

Weitaus optimistischer klang Klopp: „Das ist ein gutes Los. Wenn man sich wiederholt für die Runde der besten acht Mannschaften Europas qualifiziert, muss man einfach damit rechnen, dass es manch eine Paarung eben häufiger gibt - so wie in diesem Fall. Das werden zwei Spiele mit extrem cooler Stimmung. Wir werden versuchen, unsere kleine Chance zu nutzen“, sagte der BVB-Coach und versprach Ronaldo und Co. einen heißen Tanz: „Dass wir zunächst in Madrid spielen, kann ein Vorteil sein. Es ist sicher nicht an der Zeit, jetzt schon die weiße Flagge zu hissen.“ BVB-Kapitän Sebastian Kehl sprach von einem „Hammerlos“, zumal Real „gegen uns noch etwas gutmachen will“.

Deutlich gelöster war die Stimmung bei den Bayern in Anbetracht der Neuauflage des Endspiels von 1999. „Das ist ein machbares Los, aber gefährlich. Sie haben individuelle Klasse“, kommentierte Sportvorstand Matthias Sammer und fügte hinzu: „Manchester hat gezeigt, dass sie immer noch zu Großem fähig sind. Es ist angebracht, dass wir mit großem Respekt auftreten. Manchester kann an guten Tagen noch immer auf allerhöchstem Niveau spielen. Wir müssen alles dafür tun, dass sie nicht zwei gute Tage haben.“

Kapitän Philipp Lahm sprach zwar von einem „Super-Los“, warnte aber auch vor dem angeschlagenen Gegner: „Wir dürfen uns nicht blenden lassen. Sie haben überragende Einzelspieler. Es gab große Duelle in der Vergangenheit.“ Dies verdeutlichte auch WM-Torschützenkönig Thomas Müller: „Man sollte sich nicht täuschen lassen. Da ist viel Qualität da, egal wie es in der Liga läuft. Ob es Losglück war, werden wir hinterher sehen. So wie es aktuell läuft, könnte man es vielleicht meinen.“

Dass die Bayern in ihrer derzeitigen Verfassung Favorit sind, betonte aber nicht nur Lahm, sondern auch Arjen Robben: „Es ist ein gutes Los, wir spielen erst auswärts. ManU ist nicht in der besten Verfassung, in der Premier League sind sie nicht oben dabei, aber in der Champions League zählt das nicht. Es ist immer noch eine Top-Mannschaft.“

Überblick über alle Viertelfinal-Partien:

HINSPIELE

1. April:

FC Barcelona - Atlético Madrid

Manchester United - Bayern München

2. April:

Real Madrid - Borussia Dortmund

Paris St. Germain - FC Chelsea

RÜCKSPIELE

8. April:

Borussia Dortmund - Real Madrid

FC Chelsea - Paris St. Germain

9. April:

Atlético Madrid - FC Barcelona

Bayern München - Manchester United (alle 20.45 Uhr)