Die Schwimmerin hatte im vorigen Jahr beim Amtsgericht Lübeck Insolvenz angemeldet. Heute arbeitet sie für einen Lübecker Internetversand für vegane Produkte und Urwaldkräuter.
Hamburg. Die frühere Weltkasse-Schwimmerin Sandra Völker (39) hat sich dafür geschämt, dass sie von Hartz IV leben musste. Sie habe sich gefühlt, als sei ihr ganzes Leben entwertet, sagte Völker dem „stern“ (Ausgabe: 13. März). „Das macht man nicht, schon gar nicht als Spitzensportlerin. Du bist Siege gewohnt.“ Die Schwimmerin hatte im vorigen Jahr beim Amtsgericht Lübeck Insolvenz angemeldet. Heute arbeitet sie für einen Lübecker Internetversand für vegane Produkte und Urwaldkräuter.
Die Gründe für ihre Finanzproblem seien vielfältig, sagte die gebürtige Lübeckerin, die Mitte der 90er Jahre nach Hamburg zog. Ihre Lebensplanung sei mangelhaft gewesen und dann habe sie eine persönliche Krise mit Depressionen durchlitten. Mit ihrer Stiftung für Asthma-Kranke habe sie sich übernommen, und auch in die Schwimm-Seminare, von denen sie später leben wollte, habe sie erst mal investieren müssen. Außerdem habe sie ganz einfach Pech gehabt.
Die 45malige Deutsche Meisterin und mehrfache Weltrekordlerin hatte sich nach eigenen Angaben vor 13 Jahren beim Kauf einer Wohnung finanziell übernommen und war danach „in eine Abwärtsspirale“ geraten. „Ich hatte mich völlig verzettelt.“ Sie habe dann im Laufe der Jahre „einen Berg von Schulden aufgetürmt“ und sei davon nicht mehr runtergekommen. Am Ende sei ihr nur noch die Insolvenz geblieben. Ihre Schuldenlast betrage rund 100.000 Euro.