Hamburg. Knapp drei Monate vor seinem 40. Geburtstag tritt Halbschwergewichtler Zsolt Erdei an diesem Sonnabend von der großen Boxbühne ab. Der Ungar, der im Dezember 2000 seine Profikarriere beim Hamburger Universum-Stall begonnen und von Januar 2004 bis Sommer 2009 den WBO-WM-Titel gehalten hatte, trifft in Kecskemet, rund 100 km von seiner Heimatstadt Budapest entfernt, auf den Georgier Shalva Jomardaschwili. „Zsolt ist in bestechender Form. Dennoch hoffe ich, dass er sich nicht noch einmal überreden lässt und tatsächlich nach diesem Kampf Schluss macht“, sagte Erdeis Hamburger Trainer Fritz Sdunek, der den Sportler über seine gesamte Karriere hinweg betreut hat.

In Ungarn, wo Erdei ein Volksheld ist, will der 39-Jährige in Zukunft in seinem eigenen Boxgym neue Talente aufbauen. Sein Abschied ist der Hauptkampf einer Gala zu seinen Ehren, auf der auch der in Hamburg lebende kubanische Cruisergewichtler Juan Carlos Gomez einen letzten Neuanfang starten will. Der 40-Jährige, der ebenfalls von Sdunek betreut wird, kämpft gegen den Kroaten Ivica Bacurin um die Internationale Meisterschaft der WBO. Ein Sieg könnte den „Schwarzen Panther“ dem Ziel näherbringen, WBO-Champion Marco Huck vom Berliner Sauerland-Team herauszufordern. „Juan hat großartig trainiert, das muss er jetzt im Ring zeigen“, sagte Sdunek.