„Das wäre doch einer für den HSV“, hat vielleicht mancher Gast am Montag bei der Hamburger Sportgala in der Handelskammer gedacht, als Jongleur Paul Ponce auftrat. Schließlich ist der noch bis März am Hansa-Theater engagierte Artist nicht nur geschickt im Umgang mit Keulen und Hüten, sondern auch mit Fußbällen, die er auf Kopf und Schultern tanzen lassen kann.

Und das kommt nicht von ungefähr. 1972 in Buenos Aires in eine Familie mit langer, seit mehr als sechs Generationen überlieferter Artistentradition geboren, bekam er nicht nur das Jongleur-Talent in die Wiege gelegt, sondern auch die frühe Verehrung der Kicker von Boca Juniors. Und der Fußball lässt den Weltenbummler (und studierten Theologen) nicht los. Seine Frau ist Brasilianerin, seine beiden Söhne wurden in Berlin und Amsterdam, seine Tochter in Lissabon geboren – „alles große Fußballstädte“, sagt Ponce und lacht.

Einen Hamburger Club bevorzugt er noch nicht, dafür ist zu wenig Zeit bei täglichen Trainings und Shows. Im März geht es in die USA und Mexiko und dann endlich nach Madrid. „Denn mein absoluter Lieblingsclub ist Atlético Madrid“, schwärmt Ponce über seine Leidenschaft und sein Idol, den Ballartisten der 80er- und 90er-Jahre, Paulo Futre. „Wir leben zwar in der Nähe von Barcelona, aber Fan von Barça oder Real Madrid ist doch jeder. Ich bin eben anders als die anderen.“ Stimmt.