Die Seahawks kanzeln die Denver Broncos mit 43:8 ab. Sehen Sie hier die Highlights im Video. Spektakuläre Show von Bruno Mars und Red Hot Chili Peppers.
East Rutherford/New Jersey/New York. So einseitig war ein Super Bowl selten: Mit einem Kantersieg haben die Seattle Seahawks ihre erste Meisterschaft in der nordamerikanischen National Football League (NFL) überhaupt geholt. Das Team von der Westküste kanzelte im Finale in New Jersey die leicht favorisierten Denver Broncos mit 43:8 ab.
Beim unterlegenen zweifachen Titelträger erwischte vor allem Star-Quarterback Peyton Manning einen rabenschwarzen Tag. Die 82.500 Fans im MetLife Stadium von East Rutherford und weltweit etwa 800 Millionen TV-Zuschauer sahen im 48. Finale ein aufgrund der Überlegenheit der Seahawks eher langweiliges Spiel und den höchsten Sieg im Super Bowl seit 21 Jahren.
Sehen Sie hier im Video die Highlights des Super Bowl
Im Duell der besten Offensive (Denver) gegen die beste Defensive (Seattle), waren die Seahawks von Beginn an überlegen und dominierend. Bereits zur Halbzeit führte Seattle mit 22:0. Die Broncos, die offensiv in dieser Saison so viele Punkte wie kein anderes Team in der NFL-Geschichte erzielt hatten, fanden erst viel zu spät in die Partie. Denver hat mit fünf Super-Bowl-Niederlagen einen NFL-Rekord aufgestellt.
Smith ist wertvollster Spieler
„Mein Team ist einfach unglaublich. Seitdem wir letztes Jahr in den Play-offs gescheitert sind, haben wir diese besondere Mentalität. Am Ende der Saison wollten wir unser Bestes zeigen, das haben wir geschafft“, sagte Seattles Quarterback Russell Wilson (25), der als drittjüngster Spielmacher überhaupt den Super Bowl gewann. Als wertvollster Finalspieler (MVP) wurde Seattles Linebacker Malcolm Smith ausgezeichnet.
Das im Vorfeld noch befürchtete Winterwetter blieb aus. Bei Außentemperaturen von neun Grad Celsius waren die Seahawks von Beginn an dominant. Als Manning gleich bei seiner ersten Aktion das Lederei vor der eigenen Endzone nicht festhalten konnte, ging Seattle durch einen Safety nach zwölf Sekunden mit 2:0 in Führung. Es waren die schnellsten Zähler der Super-Bowl-Geschichte.
Die Broncos, die in der regulären Saison mit 606 erzielten Punkten einen neuen NFL-Rekord aufgestellt hatten, kamen erst in der 23. Minute erstmals über die Mittellinie und lagen zur Pause bereits 0:22 hinten. Alle Hoffnungen auf ein Comeback machte Seahawks Wide Receiver Percy Harvin zwölf Sekunden nach Wiederbeginn mit einem Touchdown-Lauf über 87 Yards zum 29:0 zunichte.
Carrolls taktisches Meisterstück
Denver gelangen erst in der 45. Minute die ersten Punkte. Allerdings war die Partie da beim Stand von 8:36 längst entschieden. „Wir werden heute Nacht nicht schlafen“, sagte Seattles Trainer Pete Carroll: „Die Party beginnt, sobald sie mich aus dem Stadion heraus lassen.“ Carroll war mit seiner Taktik gegen Denvers Offensive ein Meisterstück gelungen.
Die Seahawks-Defensive um Star-Cornerback Richard Sherman setzte den besten Angriff der Liga von Beginn an massiv unter Druck und ließ auch Manning kaum zur Entfaltung kommen. Der 37-Jährige warf zwar einen Touchdown-Pass, allerdings auch zwei Interceptions und lieferte insgesamt eine enttäuschende Vorstellung ab.
Seattle, das nach 2006 zum zweiten Mal im Finale stand, feierte den höchsten Sieg seit dem 52:17 der Dallas Cowboys gegen die Buffalo Bills 1993.
Bruno Mars und Chili Peppers heizen ein
Auch der Showaspekt kam bei Super Bowl natürlich nicht zu kurz. In der Halbzeit heizten Bruno Mars (28, „Locked Out of Heaven“) und die kalifornischen Kultrocker Red Hot Chili Peppers den Fans mit einem fetzigen Auftritt ein. Im goldglänzenden Jackett legte Mars eine atemberaubende Show mit einem Mix seiner Hits hin.
Bei Winterwetter im offenen Stadion zeigten die Alt-Rocker Red Hot Chili Peppers viel Haut. Mit nackten und muskulösen Oberkörpern tobten sie zusammen mit dem gebürtigen Hawaiianer Mars auf der Bühne. Die 13-minütige Halbzeitshow vor Zehntausenden jubelnden Fans wurde von Feuerwerksexplosionen und einer spektakulären Lichterschau begleitet.
Der Super Bowl ist ein Großereignis im US-Fernsehen und zieht mehr als 100 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme. Im vorigen Februar heizte Beyoncé im knappen Lederkostüm und kniehohen Stiefeln in der Halbzeit im Superdome von New Orleans ein. In anderen Jahren standen Madonna, Bruce Springsteen, Prince, Justin Timberlake, Janet Jackson und die Rolling Stones auf der Bühne.