„15-Jährige trainieren schon fast wie Profis, müssen aber noch zur Schule.“ Oliver Bierhoff kündigt an, dass die Nationalspieler in Brasilien „wie in einer WG“ leben werden.
Hamburg. Oliver Bierhoff, der Manager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, hält die Belastung junger Fußballspieler für zu hoch. In einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt (Sonnabend-Ausgabe) sagte Bierhoff: "Das beobachten wir mit einer gewissen Sorge. 15-Jährige trainieren schon fast so intensiv wie die Profis, müssen aber noch zur Schule. Dazu kommen die vielen Reisen, auch mit den Auswahlteams." Er habe darüber auch schon mit DFB-Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt gesprochen.
Bierhoff rechtfertigte noch einmal die Quartierwahl der deutschen Mannschaft bei der WM. Der DFB baue kein eigenes Luxusquartier, sondern nutze eine Unterkunft, die ein deutscher Unternehmer in Brasilien fertigstelle. "Wir werden in einer Art WG leben. Das ist eine gute Konstellation, damit ein guter Teamspirit entstehen kann."
Außerdem stellte der 45 Jahre alte Manager klar, dass sich die Spieler während des Turniers auch zur Lage im Land, etwa den Protesten wegen sozialer Ungerechtigkeiten äußern dürften. "Wir wollen den mündigen Profi. Dazu gehört auch, dass er zu gewissen Themen Stellung nehmen darf."
In der Bundesliga warnt Bierhoff vor dem Rückrundenstart vor einem Alleingang des übermächtigen FC Bayern München: "Ich habe schon mal im Scherz zu den Bayern-Spielern gesagt: 'Spielt nicht zu perfekt, sonst wird es langweilig.'“