Florian Mayer, Daniel Brands, Dustin Brown und Peter Gojowczyk haben mit überraschenden Siegen für einen tollen Start ins Tennisjahr gesorgt. Tobias Kamke verpasste die Sensation knapp.
Doha/Brisbane. Die deutschen Profis Florian Mayer und Daniel Brands haben am Neujahrstag zwei Topstars der Tennis-Szene düpiert. Beim ATP-Turnier in Doha feierten die beiden Davis-Cup-Spieler überraschende Siege, die zu den größten ihrer Karrieren zählen. Mayer setzte sich im Achtelfinale gegen den britischen Wimbledonsieger Andy Murray 3:6, 6:4, 6:2 durch, Brands schlug den Weltranglistendritten David Ferrer aus Spanien 6:4, 7:5.
Eine Überraschung gelang auch Qualifikant Peter Gojowczyk. Der Münchner, Nummer 162 der Weltrangliste, bezwang die deutsche Nummer zwei, Philipp Kohlschreiber 7:6 (7:4), 7:6 (9:7). Der 24 Jahre alte Gojowczyk steht damit erstmals in seiner Karriere im Viertelfinale eines ATP-Turniers. Dort trifft er auf Dustin Brown. Der Norddeutsche, der sich ebenfalls durch die Qualifikation gekämpft hatte, wehrte gegen den kroatischen Aufschlagriesen Ivo Karlovic vier Matchbälle ab und setzte sich 3:6, 7:6 (15:13), 6:4 durch. Brown kehrt durch den Erfolg zum ersten Mal seit fast drei Jahren unter die Top 100 zurück.
Mayer hatte gegen Murray im zweiten Satz bereits 0:3 in Rückstand gelegen, ehe er zur Aufholjagd ansetzte. „Ich weiß gar nicht, wie ich zurückgekommen bin. Ich habe fantastisch gespielt, ich war aggressiv und habe einfach alles versucht. Ich hatte ja nichts mehr zu verlieren“, sagte der 30-Jährige aus Bayreuth.
„Ich darf nicht zu viel erwarten“
Für den Weltranglisten-40. öffnet sich nun das Tableau beim mit 1,2 Millionen Dollar dotierten Vorbereitungsturnier auf die Australian Open (ab 13. Januar). Im Viertelfinale trifft der 30-Jährige auf Victor Hanescu aus Rumänien, gegen den er zuletzt im vergangenen Jahr in Bukarest gewonnen hatte. „Ich denke, Andy war im dritten Satz vielleicht etwas verletzt, aber ich bin sehr glücklich, hier eine Runde weiter zu sein“, sagte Mayer, der den Schotten im vierten Duell erstmals bezwang.
Murray bestritt in Doha sein erstes Turnier nach monatelanger Verletzungspause. Der Olympiasieger von London 2012 hatte sich nach den US Open am Rücken operieren lassen. „Ich muss geduldig sein und darf nicht zu viel erwarten“, sagte Murray: „Das wäre das Schlimmste, was ich tun könnte.“
Kamke zwingt Nadal in den dritten Satz
Brands gelang sein fünfter Sieg gegen einen Top-Ten-Spieler. Der 26-Jährige aus Deggendorf konnte sich im ersten Duell mit Ferrer vor allem auf seinen Aufschlag und die Vorhand verlassen. Im zweiten Durchgang holte Brands, der im vergangenen Sommer in Gstaad bereits Roger Federer geschlagen hatte, ein Break auf und verwandelte nach 75 Minuten seinen ersten Matchball. Im Viertelfinale trifft Brands auf den Franzosen Gael Monfils.
An einer Sensation schnupperte Tobias Kamke gegen Rafael Nadal. Der Lübecker zwang den Branchenführer aus Spanien in den entscheidenden Satz, unterlag jedoch nach 2:25 Stunden und einer beherzten Vorstellung 3:6, 7:6 (7:3), 3:6. Letztlich scheiterte Kamke an sich selbst, bei all seinen drei Aufschlagverlusten servierte der 27-Jährige einen Doppelfehler im entscheidenden Moment.