Berlin. Jürgen Brähmer hat schon viele Klischees eines Profiboxers erfüllt: „Jahrhunderttalent“, „Knastboxer“, „Stehaufmännchen“. Am Sonnabend soll ein Markenzeichen hinzukommen: Weltmeister. Im Alter von 35 Jahren will der Schweriner in Neubrandenburg gegen den US-Amerikaner Marcus Oliveira (22.10 Uhr/ARD live) Champion werden und ein beeindruckendes Comeback krönen.
Brähmer ist gereift und lässt sich außerhalb des Rings nicht mehr so schnell provozieren. Auch nicht von den verbalen Tiefschlägen der Promoter-Legende Don King, der Gegner Oliveira unter seinen Fittichen hat. „Jürgen ..., what is the name“, fragte der 82-Jährige mit der Starkstromfrisur bei der Pressekonferenz immer wieder schallend lachend in die Runde, um zu demonstrieren, wie unbedeutend der Gegner für ihn ist. Für Brähmer ist die Häme nur zusätzliche Motivation.