Fünf deutsche Nationalspieler gehören zu den 23 Profis, die zur Wahl zum Weltfußballer stehen. Am 9. Dezember gibt die Fifa die fünf Final-Kandidaten bekannt. Uefa-Präsident Platini findet die Auswahl in diesem Jahr besonders schwer.

Berlin. Angesichts eines möglichen Interessenkonflikts hat Bundestrainer Joachim Löw bei der Wahl zum Weltfußballer auf eine Stimmabgabe verzichtet. Hintergrund ist die Tatsache, dass gleich fünf deutsche Spieler zu den 23 Kandidaten gehörten.

„Einerseits ist es natürlich eine große Auszeichnung für den deutschen Fußball, wenn gleich fünf deutsche Spieler zur Wahl des Weltfußballers stehen. Da die Fifa aber die Wahl der Jury-Mitglieder öffentlich macht, bringt es den Bundestrainer in eine Art Zwickmühle“, sagte DFB-Pressesprecher Jens Grittner.

Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer, Thomas Müller und Mesut Özil wurden unter anderem neben den Stars Lionel Messi, Cristiano Ronaldo und Franck Ribéry zur Wahl gestellt. Joachim Löw müsse sich gegen eigene Spieler entscheiden. Das wolle er aber nicht, da er der Meinung sei, dass eine solche öffentliche Abstufung durch den eigenen Trainer niemandem gerecht werde. Grittner weiter: „Er sieht sich nicht in der Lage, objektiv und unparteiisch abzustimmen.“

Bis Ende November können die Kapitäne und Cheftrainer der Nationalteams sowie von „France Football“ ausgewählte internationale Medienvertreter noch über den nächsten Weltfußballer entscheiden. Aserbaidschans Nationaltrainer Berti Vogts soll sich laut „Sport Bild“ für Ronaldo entschieden haben. Bei Lahm soll die Wahl auf Mitspieler Franck Ribéry, Ronaldo und Messi gefallen sein.

Die Auswahl des Weltfußballers des Jahres findet Uefa-Präsident Michel Platini in diesem Jahr besonders schwer. Die Wahl mit den Favoriten Messi, Ronaldo und Ribéry sei „die schwierigste in der Geschichte der Trophäe“, sagte der 58-Jährige der spanischen Sportzeitung As.

Der Franzose Platini hat selbst dreimal als Europas Fußballer des Jahres den Ballon d'Or gewonnen, der inzwischen an den Weltfußballer geht. Verliehen wird die Auszeichnung am 13. Januar in Zürich. Die fünf Final-Kandidaten gibt die Fifa am 9. Dezember bekannt. In den vergangenen drei Jahren gewann jeweils Lionel Messi vom FC Barcelona den Titel.