Die höchste Heimniederlage in der Champions League für Bayer haben deutlich weniger TV-Zuschauer geguckt als die anderen Vorrundenspiele. Das Debakel gegen Manchester sahen 5,59 Millionen Menschen.
Leverkusen. Die 0:5-Heimblamage des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen gegen Manchester United sahen deutlich weniger Menschen, als üblicherweise bei den Übertragungen der Gruppenspiele im ZDF einschalten. Dennoch war die Sportübertragung mit 5,59 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 18,7 Prozent die meistgesehene Sendung am Mittwoch. Allerdings ein Wermutstropfen bleibt: In den ersten vier Spieltagen hatte das ZDF aber deutlich mehr Zuschauer verzeichnet.
Bayer hatte sich im Vorfeld über die erste Free-TV-Übertragung der Gruppenphase gefreut, Torjäger Stefan Kießling hatte erklärt, „ganz Deutschland etwas zeigen zu wollen“. Am Ende stand die höchste Heimniederlage der Vereinsgeschichte für Bayer. „Im Nachhinein würde ich mir wünschen, es wäre ein anderes Spiel von uns übertragen worden“, sagte Mittelfeldspieler Stefan Reinartz nach der Partie.
Leverkusens Sport-Direktor Rudi Völler sagte im Anschluss an das Spiel: „Das war nicht zu erwarten. Manchester ist eine Klassemannschaft. In den ersten paar Minuten haben wir mithalten können, doch dann sind wir zusammengebrochen und sind durch mehrere Tore bestraft worden.“ Auf die Frage, ob Leverkusen nach bisher keinem verlorenen Heimspiel in dieser Saison , nicht etwas mutiger auftreten hätte müssen, sagte Völler: „Ja, dass ist eine berechtigte Frage, wenn man 0:5 verloren hat. Nach dem 0:2 hat uns schon ein bisschen der Glaube gefehlt, das Ding noch zu drehen. Das ist sehr schade, alle sind sehr geknickt. Ich hatte die letzten Tage ein sehr gutes Gefühl, und die Mannschaft hat gebrannt. Die ersten zehn Minuten bis zum 0:1 hat sie es ganz ordentlich gemacht. Danach waren alle etwas geschockt. Das fehlt uns noch, dass wir nach solchen Rückschlägen nicht die Nerven verlieren und gut weiterspielen.“
Bayer Leverkusen hat den vorzeitigen Einzug in das Achtelfinale der Champions League deutlich verpasst und ist beim Gruppenfinale in zwei Wochen auf fremde Hilfe angewiesen. Bayer unterlag am vorletzten Spieltag der Gruppenphase nach einer schwachen Vorstellung Manchester United mit 0:5 (0:2) und kann am 10. Dezember bei Real Sociedad San Sebastian nicht mehr aus eigener Kraft den Einzug in die nächste Runde perfekt machen. Für Bayer war es die höchste Heimniederlage in der Champions League.
In Leverkusen stellte der zweimalige Champions-League-Sieger aus Manchester frühzeitig die Weichen Richtung Achtelfinale. Antonio Valencia (22.), und Emir Spahic (30.) per Eigentor sorgten bereits vor der Pause für klare Verhältnisse, ehe Jonny Evans (66.), Chris Smalling (77.) und Nani (88.) für die Gäste alles klar machten. Kurz zuvor hatte Stefan Reinartz vor 29.412 Zuschauern in der ausverkauften BayArena nur den Pfosten getroffen.
Bayer musste in Sidney Sam (Muskelfaserriss) den Überflieger der aktuellen Saison ersetzen. Doch Manchester traf es ungleich härter: In Michael Carrick, Marouane Fellaini, Kapitän Nemanja Vidic und Torjäger Robin van Persie fehlten gleich vier absolute Stützen des Teams. So erhielt der Ex-Dortmunder Shinji Kagawa wie im Hinspiel eine seiner wenigen Bewährungschancen. Zudem kam Ryan Giggs, Assistenz-Trainer und nach offizieller Wahl Manchesters "bester Spieler aller Zeiten", zwei Tage vor seinem 40. Geburtstag zu seinem 138. Champions-League-Einsatz. Bayer konnte aus den Personalproblemen der Engländer aber kein Kapital schlagen.
Statistik zum Spiel:
Leverkusen: Leno – Donati, Toprak, Spahic, Can – Lars Bender (81. Kohr), Reinartz (70. Hegeler), Rolfes – Castro, Kießling, Son (70. Derdiyok). – Trainer: Hyypiä
Manchester: De Gea – Smalling, Ferdinand, Evans, Evra (70. Büttner) – Giggs, Jones – Valencia (80. Young), Kagawa, Nani – Rooney (80. Anderson). – Trainer: Moyes
Schiedsrichter: Svein Oddvar Moen (Norwegen)
Tore: 0:1 Valencia (22.), 0:2 Spahic (30., Eigentor), 0:3 Evans (66.), 0:4 Smalling (77.), 0:5 Nani (88.)
Zuschauer: 29.412 (ausverkauft)
Beste Spieler: Leno – Rooney, Kagawa, Valencia
Gelbe Karten: Kohr -
Erweiterte Statistik (Quelle: impire):
Torschüsse: 12:20
Ecken: 8:5
Ballbesitz: 48:52 %