Neben sechs Bayern-Profis sind auch Dortmunds Robert Lewandowski und Nationalspieler Mesut Özil in der Auswahl. Als Trainer des Jahres sind Klopp und Heynckes dabei.
Hamburg. Fünf deutsche Nationalspieler dürfen mehr als zwei Jahrzehnte nach der Auszeichnung von Lothar Matthäus wieder auf Weltfußballer-Ehren hoffen. Kapitän Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer und Thomas Müller von Triple-Gewinner FC Bayern München sowie Mesut Özil vom FC Arsenal stehen auf der Auswahlliste des Weltfußball-Verbands Fifa. Zu den 23 Akteuren zählen auch die Bundesliga-Profis Arjen Robben, Franck Ribéry (beide FC Bayern) und Robert Lewandowski (Borussia Dortmund). In der Vorauswahl der zehn Kandidaten für die Kür zum Welttrainer sind Triple-Triumphator Jupp Heynckes und BVB-Coach Jürgen Klopp.
Mit sechs Spielern ist der FC Bayern vor dem FC Barcelona (4) und Paris Saint-Germain (3) zahlenmäßig am stärksten vertreten. „Das ist die Bestätigung dafür, dass die Mannschaft Herausragendes geleistet hat“, erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. „Der FC Bayern ist sehr glücklich und stolz, dass sechs Spieler von uns plus unser Ex-Trainer Jupp Heynckes für die Wahlen zum Weltfußballer und Welttrainer 2013 nominiert wurden. Dies ist ein deutlicher Beweis dafür, was für eine fantastische Saison wir gespielt haben. Keine Frage, der FC Bayern München befindet sich auf dem Höhepunkt seiner bisherigen Vereinsgeschichte.“
Im vergangenen Jahr hatte es von ursprünglich sechs nominierten Bayern-Profis nur Manuel Neuer in die Auswahl der letzten 23 Spieler geschafft. „Wir wären sehr stolz, wenn einer von unseren Spielern am 13. Januar 2014 den Titel als Weltfußballer 2013 gewinnen würde“, betonte Rummenigge.
Als letzter deutscher Profi wurde Matthäus im Jahr 1991 als Weltfußballer ausgezeichnet. Nach einer Saison der Superlative dürfen nun besonders die Bayern-Profis hoffen. „Es wäre nach dieser Wahnsinns-Saison an der Zeit. Aber das entscheide ja nicht nur ich, sondern viele Kapitäne, Trainer und Journalisten aus aller Welt“, hatte Lahm schon vor einiger Zeit betont.
Nach seiner Ehrung zu Europas Fußballer des Jahres gilt Ribéry als einer der heißesten Anwärter auf den Ballon d'Or. 1996 hatte der jetzige Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer im Trikot von Borussia Dortmund als letzter Deutscher den Ballon d'Or eingeheimst, der damals noch an Europas Fußballer des Jahres ging und heute dem Weltfußballer überreicht wird.
Viermal nacheinander gewann Barcelonas Superstar Lionel Messi von 2009 bis 2012 die Weltfußball-Trophäe. Der Argentinier steht ebenso auf der Fifa-Liste wie die Real-Profis Cristiano Ronaldo (Portugal) und Gareth Bale (Wales) sowie der schwedische Toptorjäger Zlatan Ibrahimovic (Paris Saint-Germain). Die endgültige Wahl treffen nun die Spielführer und Cheftrainer der Nationalteams sowie ausgewählte internationale Medienvertreter. Die Preisträger werden am 13. Januar 2014 im Kongresshaus in Zürich bekanntgegeben.
Bei der Wahl des Weltfußballers des Jahres 2012 hatten es nur Özil (Platz 14) und Neuer (Rang 19) in die 23er-Liste geschafft. Bei den Trainern kam Klopp auf Platz sechs. Bundestrainer Joachim Löw wurde vor Heynckes Neunter. Nach dem Triple mit dem deutschen Fußball-Rekordmeister gilt der zurückgetretene Heynckes nun als aussichtsreichster Kandidat. Joachim Löw steht anders als Spaniens Nationalcoach Vicente del Bosque nicht zur Wahl.
Heynckes hatte nach seinem letzten Bayern-Spiel und dem feststehenden Triple bereits betont, dass ein Münchner Profi Weltfußballer werden müsse. Zustimmung hatte er seinerzeit von Franz Beckenbauer erhalten. „Messi mag zwar generell der beste Fußballer der Welt sein. Für diese Wahl kommt er für mich nicht infrage“, hatte der „Kaiser“ bekundet. Die Kür eines Münchner Profis wäre „verdient und angemessen“.