Ein Kommentar von Björn Jensen
Die Zahlen, mit denen der Hamburger Tennisverband zum Abschluss des Turnierjahrs 2013 am kommenden Montag seine Bilanz unterfüttern kann, sind vielversprechend. Fast 34.000 Menschen spielen sich in den 98 Clubs der Stadt organisiert die Filzkugeln zu. Noch beeindruckender ist der Zuwachs an Turnieren, bei denen sie sich messen können. 160 und damit 60 Wettkämpfe mehr als im Vorjahr fanden in Hamburg statt.
Man täte dem Tennis keinen Gefallen, riefe man es nun zur neuen Trendsportart aus. Im Deutschen Tennis-Bund sind derzeit rund 1,5 Millionen Menschen organisiert, was im Vergleich zum Höchststand aus dem Jahr 1994, als unter dem Eindruck der Graf-Becker-Stich-Manie 2.299.553 Aktive in Tennisvereinen Mitglied waren, immer noch ein deutliches Minus ist. Tennis galt in den vergangenen 15 Jahren, als die Erfolge der Spitzenspieler ausblieben, als aussterbende Sportart. Wegen der ungewissen Dauer der Matches, die die Übertragung im streng durchgetakteten öffentlich-rechtlichen Fernsehen unmöglich macht, hat es den Ruf, unmodern zu sein.
Dass in Hamburg mehr Menschen mehr Turniere spielen wollen; dass viele Clubs wegen Überbelegung der Trainingsplätze einen Aufnahmestopp für Jugendliche verhängen müssen – diese Fakten widersprechen dem Ruf und machen Hoffnung, dass aus der Breite auch wieder eine breite Spitze erwachsen kann. Und sie unterstreichen, dass in eine Stadt, die Tennis zu schätzen weiß, ein großes Turnier wie das am Rothenbaum gehört.