Das Fußball-Geschehen des Tages: Heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

+++ Niersbach will nicht Uefa-Präsident werden: „DFB ist mein Ding“ +++

22.40 Uhr: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat gegenwärtig keine Ambitionen, die Nachfolge des Franzosen Michel Platini an der Spitze des Europäischen Fußball-Verbandes (Uefa) anzutreten. „Es ehrt mich, dass in diesem Zusammenhang mein Name genannt wird“, sagte der 62-jährige Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Montag auf einer Veranstaltung von Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Sport in Düsseldorf. „Mein Ding ist der DFB und der deutsche Fußball.“

Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball und andere hohe Fußball-Funktionäre hatten Niersbach für das Uefa-Spitzenamt ins Gespräch gebracht. Erwartet wird, dass Platini 2015 für das Präsidentamt im Weltverband Fifa kandidieren wird. „Erst 2015 wird die Entscheidung fallen. Ich beschäftige mich wirklich nicht damit“, betonte Niersbach.

Unterdessen bekräftigte er, dass er den Vertrag mit Bundestrainer Joachim Löw noch vor der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien verlängern will. „Ich bin persönlich dafür, dass man mit geklärten Verhältnissen in die WM geht“, erklärte Niersbach.

+++ Balotelli verschießt Elfer und kassiert Rot +++

17.44 Uhr: Es war nicht der Tag des Mario Balotelli. Erstmals in seiner Profi-Karriere scheiterte der Deutschland-Schreck am Sonntagabend nach zuvor 21 verwandelten Elfmetern vom Punkt. Am Ende verlor der AC Mailand erstmals seit 1986 daheim gegen den SSC Neapel, Balotellis Anschlusstreffer in der 90. Minute zum 1:2 reichte nicht mehr. Zu viel für Super-Mario: Nach einem Wortgefecht im Anschluss des Spiels sah der Stürmer auch noch die Gelb-Rote Karte. Das Sportgericht der Serie A sperrte ihn daraufhin am Montag wegen „beleidigender und einschüchternder Aussagen“ gegen den Schiedsrichter für drei Partien.

Und als wäre das nicht schon schlimm genug für Milan, müssen die Italiener wegen beleidigender Gesänge seiner Anhänger die Fankurve für ein Spiel schließen. Das entschied das Sportgericht der Serie A am Montag. Milans Fans hatten die Anhänger des SSC Neapel während der Partie wegen ihrer Herkunft beleidigt. Im Heimspiel gegen Sampdoria Genua am kommenden Sonnabend muss der Verein nun auf die Unterstützung seiner Anhänger verzichten.

+++ VfB Stuttgarts Torwart Ulreich fällt wegen Handverletzung aus +++

17.41 Uhr: Der VfB Stuttgart muss in den kommenden beiden Pflichtspielen auf Schlussmann Sven Ulreich verzichten. Wie der Fußball-Bundesligist am Montag mitteilte, erlitt der Torwart beim 1:1

am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt eine Kapselverletzung am linken Daumen und eine Verletzung des linken Mittelhandknochens. Damit fällt Ulreich definitiv für die Pokal-Partie am Mittwoch beim SC Freiburg und das Auswärtsspiel in der Bundesliga am Sonntag gegen Braunschweig aus. Ersatzmann ist Thorsten Kirschbaum, der im Sommer von Zweitligist Energie Cottbus gekommen war.

+++ Herthaner Holland zwei Spiele gesperrt, Brooks fällt länger aus +++

16.31 Uhr: Nach seiner Roten Karte im Regionalligaspiel der zweiten Mannschaft von Hertha BSC ist Abwehrspieler Fabian Holland vom DFB-Sportgericht für zwei Begegnungen gesperrt worden. Die Sperre gilt auch für die höchste deutsche Spielklasse. Der 23-Jährige war in der 89. Minute beim 2:1 gegen Optik Rathenow wegen rohen Spiels des Feldes verwiesen worden. In der bisherigen Bundesligasaison kam Holland nur am zweiten Spieltag beim 2:2 beim 1. FC Nürnberg zum Einsatz, dort allerdings über die kompletten 90 Minuten.

Noch schlimmer für die Hertha wiegt allerdings die Verletzung von Innenverteidiger John Anthony Brooks. Der US-Nationalspieler steht den Berlinern voraussichtlich zwei bis drei Wochen nicht zur Verfügung. Der 20-Jährige zog sich beim 1:1 beim SC Freiburg ein Überstreckungstrauma im rechten Ellenbogen, einen Muskeleinriss am Unterarm und einen Anbruch der Speiche zu. Das ergab eine Untersuchung am Montag. Brooks musste in Freiburg bereits nach 20 Minuten ausgewechselt werden.

+++ Zwei Spiele Sperre für St. Paulis Andrej Startsev

15.45 Uhr: Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Andrej Startsev vom FC St. Pauli wegen einer Tätlichkeit in einem leichteren Fall mit einer Sperre von zwei Meisterschaftsspielen der Regionalliga Nord belegt. Darüber hinaus ist Startsev bis zum Ablauf der Sperre auch für alle anderen Meisterschaftsspiele in der Zweiten Liga gesperrt, teilte der DFB eben mit.

Startsev war gestern im Regionalliga-Spiel der U23 des FC St. Pauli beim BSV SW Rehden von Schiedsrichter Eric Müller (Bremen) des Feldes verwiesen worden. Spieler und Club haben dem Urteil zugestimmt, es ist damit rechtskräftig.

+++ Hannover 96 ohne Diouf zum Pokalspiel nach München +++

14.26 Uhr: Hannover 96 reist ohne Stürmer Mame Diouf zum DFB-Pokalspiel am Mittwoch beim FC Bayern München. Der Torjäger des Bundesliga-Vierten fällt weiter wegen einer Verletzung des Sprunggelenks aus. Diouf hielt sich heute mit Fußball-Tennis fit, einen Einsatz schloss Trainer Mirko Slomka aber aus. „Er muss erst gegen mich gewinnen, bevor er in den Kader kommt“, scherzte der 96-Coach. Die Niedersachsen, die vor zehn Tagen das Punktspiel in München trotz guter Leistung 0:2 verloren hatten, bereiten sich mit Akribie auf das Zweitrundenmatch beim Titelverteidiger vor. „Wir sind diesmal zwei Nächte in München“, sagte Slomka und fügte an: „Ohne Wiesn-Besuch.“

Der Coach vertraut der Mannschaft, die zuletzt den FC Augsburg mit 2:1 bezwang. „Jeder geht davon aus, dass Bayern weiter kommt. Diese Einschätzung wollen wir nicht teilen“, erklärte 96-Manager Dirk Dufner. Ein gutes Selbstvertrauen sei zwar keine Garantie für eine Überraschung, mutlos dürfe man aber nicht sein. „Man kann die Bayern nur schlagen, wenn man mit breiter Brust auftritt“, sagte Dufner.

+++ Trainer Luhukay staucht Hertha-Profis zusammen +++

14.24 Uhr: Am Tag nach dem glücklichen Punktgewinn beim SC Freiburg hat Hertha-Trainer Jos Luhukay seine Profis mächtig zusammengestaucht. Zwar blieben die Spieler beim Auslaufen heute trotz grauer Wolken von Regenschauern verschont, dafür prasselten die lautstarken Worte des Niederländers auf sie ein. Luhukay hielt zu Beginn der Einheit eine 17-minütige Standpauke und machte seinem Unmut über die schwache Leistung des Teams Luft. „Der Trainer hat die Defizite klar angesprochen“, sagte Routinier Lewan Kobiaschwili am Tag nach dem schmeichelhaften 1:1, „diese Kritik muss jeder einzelne Spieler mitnehmen.“ Luhukay haderte mit der fehlenden Initiative seiner Schützlinge, die in der Anfangs- und der Schlussviertelstunde die nötige Überzeugung vermissen ließen. Dass nun das Thema Selbstbewusstsein auf die Agenda rückt, ärgert Luhukay. Zumal die Herthaner mit einem Sieg gegen Freiburg in der Tabelle auf Platz fünf gerückt wären. „Dann gäbe es diese Diskussion überhaupt nicht“, sagte der Coach. Und er schob das Patentrezept hinterher: „Siege sind das beste Heilmittel“, ist er sich sicher.

+++ 1899 Hoffenheim löst Trainingsgruppe 2 mit Wiese auf +++

14.20 Uhr: Die sogenannte Trainingsgruppe 2 bei der TSG 1899 Hoffenheim mit Ex-Nationaltorwart Tim Wiese wird aufgelöst. Die betroffenen Spieler werden in die U 23-Mannschaft der Kraichgauer integriert oder ihre Verträge aufgelöst. Details wollte der Club nicht nennen. Die Gespräche führe Alexander Rosen, Leiter Profifußball. Die Gruppe trainierte letztmals am vergangenen Freitag unter Sascha Koch, der sein Engagement bei der TSG beendet. Sie bestand zuletzt noch aus Wiese, Tobias Weis (beide Vertrag bis 2016), Edson Braafheid, Matthieu Delpierre (beide Vertrag bis 2014) und Matthias Jaissle (bis 2015). Trainer Markus Gisdol hatte zu Saisonbeginn erklärt, dass er nicht mehr mit diesen Spielern plane. Der Verein wollte sich mit dieser Lösung arbeitsrechtlich absichern.

Angreifer Eren Derdiyok war dagegen juristisch vorgegangen, dann aber am 30. August auf Leihbasis zu Bayer 04 Leverkusen zurückgekehrt. Die Gruppe war zuletzt immer kleiner geworden. Der Verein hatte immer wieder Spieler von den Amateuren und aus der Jugend für sie abstellen müssen, um einen ordnungsgemäßen Übungsbetrieb zu gewährleisten.

Als teuerstes Problem gilt Wiese, der über drei Millionen Euro im Jahr verdienen soll. „Ich habe kein Interesse, meinen Vertrag aufzulösen“, hatte der 31-Jährige Anfang des Monats erklärt. Der ehemalige Bremer war 2012 in den Kraichgau gewechselt, kam dort aber in der Spielzeit 2012/13 nur zehnmal zum Einsatz.

+++ Bale-Heimdebüt wegen Muskelüberlastung ausgefallen +++

12.34 Uhr: Das Heim-Debüt von 100-Millionen-Mann Gareth Bale im Trikot von Real Madrid ist wegen einer Muskelüberlastung verschoben worden. Das teilten die Königlichen heute auf ihrer Internetseite mit. Bale hatte beim Aufwärmen vor dem Spiel gegen den FC Getafe (4:1) am Sonntagabend passen müssen. Der Waliser war kurz vor Ende der Transferfrist für rund 100 Millionen Euro von Tottenham Hotspur zu Real gewechselt. In seinem ersten Spiel hatte er beim 2:2 in Villarreal ein Tor erzielt.

+++ Knapp 250.000 Euro für jeden Zweitrunden-Club im DFB-Pokal +++

11.10 Uhr: Es lohnt sich, den DFB-Pokal ernst zu nehmen. Alle 32 Vereine, die für die zweite Runde qualifiziert sind, haben knapp 250.000 Euro aus den Fernseh- und Vermarktungserlösen sicher. Noch mehr gibt es für Drittligist Darmstadt 98 und Erstliga-Vertreter Schalke 04: Diese Begegnung ist am Mittwoch (20.30 Uhr) im frei empfangbaren TV bei der ARD zu sehen – das bringt fast 600.000 Euro. Alle Spiele werden zudem live im Pay-TV-Sender Sky übertragen. Mit dem Einzug in die zweite Runde hatten alle 32 schon 183.000 Euro Fernsehgeld plus Bandenanteil (62.216 für den Gastgeber, 41.477 für den Gast) sicher. Wird ein Spiel zusätzlich im Free-TV übertragen, kommen nochmals 367.000 Euro für den Heimverein und 245.000 für den Gast hinzu. Im Achtelfinale am 3. und 4. Dezember wird es noch lukrativer. Dann gibt es allein durch TV-Gelder 390.000 Euro für jeden. Bei den Bezahl-TV-Spielen kommen für die Gastgeber jeweils 145.083 und für die Gastvereine 96.722 Euro aus der Bandenwerbung hinzu. 400.000 (Heimverein) und 266.000 (Gast) sind es für Spiele, die im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt werden. Die Halbfinalisten dürfen mit einem Garantiebetrag von 1,88 Millionen (Gastgeber) und 1,67 Millionen (Gäste) rechnen. Der Endspielverlierer bekommt nochmals 1,4 Millionen, der DFB-Pokalsieger 1,7 Millionen Euro.

+++ Youtube-Hit: Tscheche schießt Tor mit dem Hintern +++

10.50 Uhr: Ein kurioses Tor hat es in Tschechien zum Youtube-Hit gebracht: Mittelfeldspieler David Hovorka steuerte den Ball mit dem Hintern ins Ziel. Die Szene aus einem Drittligaspiel zwischen der B-Mannschaft von Sparta Prag und FK Meteor Prag hat im Internet mehr als eine halbe Million Abrufe erreicht. Der Sparta-Spieler Hovorka erzielte mit der ungewöhnlichen Bewegung in der 25. Minute das erste Tor. „Ein goldener Hintern“, schrieb ein Internet-User. Nach zwei weiteren Toren endete die Begegnung am 11. September mit 3:0 für Sparta.