Bei den Olympischen Spielen in London fehlte der Mann vom Club an der Alster. Das Masters in Hamburg will er nutzen, um sich für die Europameisterschaft zu empfehlen.
Hamburg. „Wenn es wehtut, dann hast du gewonnen.“ Das ist Torwart-Logik und für Tim Jessulat ganz normal. Obwohl: Als ihm Hockey-Bundestrainer Markus Weise vor etwas mehr als einem Jahr mitteilte, dass er nicht mit nach London zu den Olympischen Spielen fährt, tat das schon sehr weh. Und Jessulat fühlte sich als Verlierer. „Das war eine sehr große Enttäuschung damals“, erzählt der 33-Jährige vom Club an der Alster, „aber mit etwas Abstand und einem Gespräch mit Markus habe ich mir vorgenommen, die WM 2014 in Den Haag anzugreifen. Das wäre ein Highlight als Abschluss.“
Die Qualifikation für die Welttitelkämpfe 2014 hat die deutsche Nationalmannschaft bereits durch den Erfolg bei der World League Anfang Juli in Malaysia geschafft. Der Druck vor der anstehenden EM (17. bis 25. August in Boom/Belgien) ist deutlich geringer geworden. Von diesem Donnerstag bis Sonntag spielen Jessulat und Co. auf dem Hockeyplatz an der Rothenbaumchaussee beim „Ergo Masters“ gegen Irland, England und die Niederlande. Jessulat muss oder kann sich dort präsentieren. Noch ist der EM-Kader nicht nominiert. Bei der World League blieb der Alster-Keeper zu Hause, stattdessen fuhr der junge Mülheimer Felix Reus mit, der nun in Hamburg fehlt. Dritter im Bunde ist Nicolas Jacobi vom UHC. Einer wird auf der Strecke bleiben.
Seit 2007 spielt Jessulat, ein gebürtiger Münchner, für Alster. „110-prozentiger Hamburger“, sei er heute. „Sogar meine Mutter sagt, dass Hamburg einen Tick schöner als München ist.“ Der Wirtschaftsinformatiker arbeitet bei der Berenberg Bank, die „sehr großzügig“ mit Freistellungen für Lehrgänge sei.
Spielplan: Donnerstag (Eintritt frei), 12.30 Uhr: Niederlande – England, 15 Uhr: Deutschland – Irland. Sonnabend, 14 Uhr: Niederlande – Irland; 16.30 Uhr: Deutschland – England. Sonntag, 12 Uhr: Irland – England; 15 Uhr: Deutschland – Niederlande.