Guardiola hat am Montag kein Wasser in Wein verwandelt, er hat nicht statt Müller-Wohlfahrt die Maladen im Verein geheilt. Er hat sich normal, sympathisch und professionell präsentiert. Sein Start war gelungen.
Wir geben es zu: Der Fernseher lief bei der Präsentation von Pep Guardiola beim FC Bayern. Wie wird sein Deutsch sein (erstaunlich gut), die Frisur (Matthias Sammer), sein Auftreten (Weltmann)? Ja, das wollten wir sehen, schon um am Abend beim Bier mitreden zu können. Darüber ist auch zu berichten.
Jetzt ist er also da. In München. Der Star ist der Trainer. Der neue Maßstäbe setzt für die öffentliche Würdigung eines Fußballlehrers. Am Dienstag soll das erste Training der Bayern live im Fernsehen übertragen werden. Warmlaufen mit Pep. Schaun ´mer mal. Oder auch nicht.
Pep Guardiola ist viel Kraft und innere Ausgeglichenheit zu wünschen. Barcelona ist auch keine Medienprovinz und die Fans sind leidenschaftlich. Dennoch: Wusste er, was in Deutschland auf ihn zukommt? Pep-Tag? Twitter-Gewitter, Experten-Meinungen? Bei Bob Dylan haben Fans einst die Mülleimer durchwühlt, um Persönliches zu erfahren. Wie hält man so etwas aus?
Guardiola hat am Montag kein Wasser in Wein verwandelt, er hat nicht statt Müller-Wohlfahrt die Maladen im Verein geheilt. Er hat sich normal, sympathisch und professionell präsentiert. Sein Start war gelungen.
Jetzt schaun ´mer mal weiter, wie es so läuft. Wann die Kameras abgeschaltet werden und die richtige Arbeit beginnt. Denn am Ende gilt auch für Guardiola die alte Rehhagel-Weisheit: Die Wahrheit ist auf dem Platz.
Und klammheimlich denkt der HSV-Fan: Möge er scheitern.