Der Countdown läuft. Mit großer Zuversicht starten die deutschen U21-Fußballer in die EM-Endrunde. Allerdings wartet mit den Niederlanden gleich ein schwerer Brocken auf die Adrion-Elf.
Tel Aviv/Petach Tikva. Jetzt gilt’s für die deutschen U21-Fußballer! Nach zwei Jahren Arbeit geht das Unternehmen „Reise nach Jerusalem“ in die entscheidende Phase. „Die EM ist ein tolles Ereignis und wir freuen uns, dass es endlich losgeht“, meinte Trainer Rainer Adrion vor der Auftaktpartie gegen die Niederlande am Donnerstag in Petach Tikva (20.30/Kabel eins). Trotz der schweren Gruppe mit Titelverteidiger Spanien und dem zweimaligen EM-Sieger Niederlande peilen die DFB-Junioren das Finale am 18. Juni in Jerusalem an. „Ich will das Team zum Titel führen“, sagte Kapitän Lewis Holtby, der am Dienstag wegen muskulärer Probleme eine Trainingspause eingelegt hatte.
Seit Sonntagabend bereitet sich die deutsche Mannschaft in Tel Aviv auf das Turnier vor. In der Mittelmeermetropole residiert das Team direkt am Strand und trainiert nicht weit entfernt auf dem Trainingsgelände von Hapoel Tel Aviv. Das Interesse in Israel ist groß, beim öffentlichen Training der DFB-Auswahl am Montagabend kamen viele Zuschauer und Medienvertreter. „Wir freuen uns über den Zuspruch und sind sehr froh über die hervorragenden Bedingungen hier“, befand Adrion. Trainiert wird wegen der großen Hitze meist am Abend, tagsüber klettern die Temperaturen auf fast 30 Grad.
„Mit dieser Mannschaft können wir ins Finale kommen“
Trotz der kurzfristigen Ausfälle von Sebastian Jung (Eintracht Frankfurt), Jan Kirchhoff (1. FSV Mainz 05) und Tolgay Arslan (HSV) ist der Optimismus im Team ungebrochen. Die Mannschaft hat eine souveräne Qualifikation gespielt und in Testspielen gegen starke Gegner gute Leistungen gezeigt. „Wir haben 2009 miterlebt, was das für ein tolles Erlebnis ist. Wir wollen uns durchsetzen. Es wäre eine riesige Enttäuschung, wenn wir nicht weiterkommen“, meinte Abwehrspieler Tony Jantschke.
Im 12.000 Zuschauer fassenden HaMoshava-Stadion vor den Toren Tel Avivs wartet auf die deutsche Elf, die sich seit dem Titelgewinn 2009 erstmals wieder für die Endrunde qualifizieren konnte, eine schwere Aufgabe. Die „Oranjes“ kommen mit ihrer besten Mannschaft und haben zwölf A-Nationalspieler im Team. „Mit dieser Mannschaft können wir ins Finale kommen und den Titel holen“, sagte Mittelstürmer Luuk de Jong. Der Gladbacher Profi trifft dabei auf drei seiner Teamkameraden und will sich mit guten Leistungen auch wieder bei seinem Vereinstrainer Lucien Favre für einen Platz in der Stammelf anbieten.
„Wir haben eine gute Mischung im Team“
Adrion hingegen kann auf einige der besten Spieler wie Ilkay Gündogan (Borussia Dortmund) oder Julian Draxler (FC Schalke 04) nicht zurückgreifen. Auch Mario Götze (Dortmund) oder Toni Kroos (FC Bayern München), die beide verletzt sind, wären nicht nominiert worden. „Das ist mit dem Bundestrainer so abgesprochen. Ich glaube, wir haben eine gute Mischung im Team“, sagte der Coach, der eine ganze Reihe von Spielern aus jüngeren Jahrgängen ins Aufgebot berief.
Durch die Ausfälle muss Adrion in der Abwehr umstellen. Der links eingeplante Jantschke (Borussia M’gladbach) kann wieder auf die rechte Seite rücken, links hinten bieten sich Oliver Sorg (SC Freiburg) oder Sead Kolasinac (Schalke) an. Die zweite Innenverteidigerposition könnten der Hoffenheimer Stefan Thesker oder Matthias Ginter (Freiburg) einnehmen. „Das ist natürlich auch eine Chance für die Spieler. Ich hätte nichts dagegen, wenn sich einer der Jüngeren plötzlich in den Vordergrund spielen würde“, meinte Adrion.