Deutschland kann auch mit einem Sieg heute gegen Frankreich nicht mehr ins Viertelfinale bei der Eishockey-WM kommen, da die Slowakei gegen die USA gewonnen hat.

Helsinki. Die erhoffte Schützenhilfe blieb aus, das Endspiel um das Viertelfinale fiel aus: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat schon vor ihrer letzten Vorrundenpartie bei der WM in Schweden und Finnland die K.o.-Runde verpasst. Vizeweltmeister Slowakei sicherte sich durch einen 4:1 (2:0, 1:1, 1:0)-Erfolg gegen die USA den vierten Platz in der Vorrundengruppe B und schnappte sich das letzte Ticket für das Viertelfinale. „Wir wussten, dass die Konstellation so war, dass wir auf Hilfe der anderen angewiesen waren“, sagte Bundestrainer Pat Cortina dem TV-Sender Sport1: „Letztendlich sind wir daran gescheitert, dass wir aus den ersten drei Spielen zu wenig Punkte geholt haben, obwohl wir mehr verdient gehabt hätten.“

Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), die am Nachmittag gegen Frankreich nur noch um maximal Platz neun in der Endabrechnung spielt, hatte gegen die Slowakei trotz zweimaliger Führung 2:3 verloren. Auch gegen Co-Gastgeber Finnland reichte beim 3:4 nach Verlängerung ein 3:2-Vorsprung nicht. „Ziel des Turniers war es, dem deutschen Eishockey Stolz zurückzugeben“, sagte Cortina weiter: „Das haben wir bisher ganz gut geschafft.“ Die Wiedergutmachung für das historische Olympia-Aus im Februar gelang aber nicht - wie erhofft - mit der Rückkehr unter die besten Acht. Als die Spieler zwei Stunden vor ihrer Partie in der Hartwall Areena eintrafen, liefen gerade die letzten Minuten, und die Slowaken führten mit 3:1. Alle gingen sofort in die Kabine, da sie über ihre Smartphones über den Spielstand informiert waren. Das letzte Tor und den Jubel des Vizeweltmeisters nach der Schlusssirene ersparten sie sich.

Schon 15 Sekunden nach dem ersten Bully waren die Hoffnungen der deutschen Spieler auf Schützenhilfe geschwunden: NHL-Torwart Ben Bishop verlor bei einem Ausflug hinter sein Gehäuse den Puck, Branko Radivojevic schoss die Scheibe ins leere Tor. Drei Minuten später patzte der Goalie von Tampa Bay Lightning erneut, als er den Schuss von Martin Bartek aus spitzem Winkel ins kurze Eck passieren ließ. Rene Vydareny erhöhte für die Slowaken in Überzahl auf 3:0 (31.), ehe Danny Kristo verkürzte (40.). Als die Amerikaner den Torwart zugunsten eines weiteren Stürmers vom Eis nahmen, sorgte Marko Dano für die Entscheidung (59.). Nach der Schlusssirene feierte der Weltmeister von 2002 ausgelassen auf dem Eis, während die deutschen Spieler sich in der Kabine auf ihr letztes WM-Spiel vorbereiteten. Das bittere Aus als Zuschauer weckte Erinnerungen an die WM 2007. In Russland musste das Team des damaligen Bundestrainers Uwe Krupp mit ansehen, wie die Tschechen beim 3:4 nach Verlängerung gegen Kanada einen Punkt holten. Der abschließende 6:5-Sieg gegen Weißrussland war für die DEB-Auswahl, die Tschechien zuvor mit 2:0 besiegt hatte, wertlos, es blieb nur Platz neun. SID tl ab