Die deutsche Eishockey-Auswahl bezwang Lettland am Sonnabend mit 2:0 und kletterte auf den fünften Platz in Gruppe B. Garant für den Sieg war erneut Torhüter Rob Zepp. Er behielt auch in brenzligen Situationen die Ruhe.
Helsinki. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat bei der WM in Schweden und Finnland Kurs auf das Viertelfinale genommen. Das Team von Bundestrainer Pat Cortina bezwang Lettland mit 2:0 (0:0, 1:0, 1:0) und hat damit zumindest den Klassenerhalt so gut wie sicher. Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) kletterte mit sieben Punkten auf den fünften Platz in der Vorrundengruppe B. Der Mannheimer Christoph Ullmann (29.) und der Ingolstädter Patrick Hager (44.) erzielten die Tore zum zweiten Sieg in Helsinki.
Aus den letzten beiden Gruppenspielen am Sonntag (15.15 Uhr) gegen die USA und am Dienstag (15.15 Uhr/beide Sport1) gegen Frankreich könnte schon ein weiterer Erfolg reichen, um in die K.o.-Runde einzuziehen. Der sechste Abstieg ist nur noch rechnerisch möglich. Torschütze Hager meinte zu seinem Treffer genau in den Winkel: „Das war ein Sonntagsschuss. Der Sprung nach oben ist nun möglich. Wir wollen unsere Chance nutzen.“
Garant für den Sieg vor 9199 Zuschauern in der Hartwall Areena war erneut Torhüter Rob Zepp, der seinen zweiten WM-Shutout verbuchte. Der Berliner, der schon beim 2:0 gegen Österreich alle Schüsse abgewehrt hatte, überzeugte erneut mit einer starken Leistung und behielt auch in brenzligen Situationen die Ruhe. Der Keeper sagte: „Das war ein großes Spiel für unsere Mannschaft. Zwei Shutouts in Folge sind schön, aber zwei Siege in Folge sind wichtiger.“
Zepps Vorderleute um Kapitän Christian Ehrhoff verdienten sich den fünften WM-Sieg im neunten Duell mit dem Weltranglistenelften durch große taktische Disziplin, konsequente Abwehrarbeit und Treffer zum richtigen Zeitpunkt. Zwei Tage nach dem Zittersieg gegen Österreich begann die deutsche Mannschaft ruhiger und konzentrierter. Stark in den Zweikämpfen, aufmerksam in der Defensive und immer wieder mit gefährlichen Vorstößen - die DEB-Auswahl dominierte im Auftaktdrittel über weite Phasen das Spiel. Einziges Manko: Die teilweise hochkarätigen Torchancen blieben ungenutzt. Philip Gogulla (4.) scheiterte ebenso am lettischen Goalie Kristers Gudlevskis wie Felix Schütz (5.). Dann verfehlte Andre Rankel nach einem Alleingang das Tor (16.), schließlich brachte auch NHL-Stürmer Marcel Goc den Puck nicht über die Linie (19.).
Arbeit bekam Zepp, der zum vierten Mal bei der WM zwischen den Pfosten stand, nur, wenn deutsche Spieler auf der Strafbank saßen. Besonders brenzlig waren 64 Sekunden mit drei gegen fünf und weitere 53 Sekunden mit drei gegen vier, doch der Berliner Meistergoalie hielt seinen Kasten sauber - auch bei der größten Chance der Letten, als Miks Indrasis allein auf ihn zulief (19.). Auch im zweiten Drittel war die DEB-Auswahl das aktivere Team. Zwar bemühten sich die Balten um etwas mehr Druck auf Zepps Tor, doch wirklich in Gefahr geriet das Tor des Deutsch-Kanadiers selten. Auch als Verteidiger Torsten Ankert auf der Strafbank saß, verteidigten seine Teamkollegen konzentriert und ließen kaum klare Einschussmöglichkeiten zu.
Für ihre gute Arbeit wurde die deutsche Mannschaft dann auch endlich belohnt. Gogulla, hinter dem Tor, spielte die Scheibe genau auf Ullmanns Schläger. Der Mannheimer Routinier ließ sich die Chance nicht entgehen und erzielte in seinem 136. Länderspiel das 19. Tor. Nur zwei Minuten später hätte Thomas Greilinger die Führung ausbauen können, doch der Ingolstädter verfehlte knapp das Ziel (31.). Der Schlussabschnitt begann mit einem Traumtor von Hager. Der Ingolstädter, bisher bemüht, aber glücklos, traf mit einem Schlenzer genau in den Winkel.