„Der FC Bayern wird zum FC Feiern“, kündigt Vorstandschef Rummenigge an. Am Sonnabend wird die Meister-Trophäe in München übergeben.
München. Nach zwei Jahren im Dortmunder Exil darf Kapitän Philipp Lahm die Meistertrophäe nach dem letzten Saison-Heimspiel des FC Bayern gegen den FC Augsburg in Empfang nehmen – und das kurz vor dem Champions-League-Finale auch noch aus den Händen eines Dortmunder Würdenträgers. BVB-Präsident Reinhard Rauball vollzieht die Ehrung in seiner Funktion als Ligapräsident. „Ich werde diesen Moment garantiert voll genießen“, kündigte Lahm vor dem Jubelmoment am Sonnabend an.
Im Anschluss an die Party im ausverkauften Stadion, bei der Bastian Schweinsteiger und Co. bestimmt auch wieder für die obligatorischen Bierduschen sorgen werden, sollen die Münchner Meisterkicker im Autokorso in die Innenstadt zur traditionellen Präsentation auf dem Rathausbalkon fahren.
„Unsere Fans haben zwei Jahre Wartezeit hinter sich, das ist schwierig gewesen für das bayerische Selbstverständnis“, erklärte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge am Freitag bei der Eröffnung eines neuen Fanshops des Rekordmeisters in der Münchner City.
„Der FC Bayern wird zum FC Feiern“, kündigte der Vorstandschef an. Den Spielern gab er grünes Licht für eine ordentliche Sause: „Die Mannschaft hat sich das ganze Jahr diszipliniert zurückgehalten, jetzt dürfen sie schon feiern. Das muss man den Jungs auch mal gestatten.“ Der Festtag fünf Wochen nach dem vorzeitigen Gewinn des 23. Meistertitels steht unter dem Motto: „Mia san boarisch.“
Es soll ein stimmungsvoller Auftakt für einen Party-Marathon des Rekordchampions in den kommenden Wochen werden. „Wir versuchen, das zu genießen“, erklärte der junge David Alaba, „aber natürlich haben wir noch höhere Ziele vor uns.“ Richtig abgehen soll die Post nach dem Champions-League-Finale am 25 Mai in London gegen Dortmund. Am 1. Juni könnte dann in Berlin mit einem Pokalsieg gegen den VfB Stuttgart sogar das Titel-Triple komplettiert werden. „Wir müssen noch Gas geben“, mahnte Abwehrchef Dante – nicht nur beim Feiern, sondern auch auf dem Fußballplatz.
Jupp Heynckes hat seinen Spielern eine Feier „mit Bremse im Kopf“ empfohlen. Der 68 Jahre alte Trainer verweist auf die „zwei großen Endspiele“, die noch ausstehen: „Deswegen brauchen wir Rhythmus, deswegen müssen wir unsere Form konservieren.“ Heißt: Weiter siegen!
Heynckes dürfte die Rotation beenden und schon gegen Augsburg seine geplante Finalelf für Wembley in den neuen Heimtrikots auf den Rasen schicken. Die roten Hemden werden die Spieler auch in den beiden Endspielen tragen. „Ein sehr cooles Trikot“, nannte der verletzte Nationalspieler Holger Badstuber das Trikot am Freitag.
Auf Nachbarschaftshilfe kann der abstiegsbedrohte FC Augsburg in München also nicht hoffen. Die Mannschaft wolle am Tag der Meisterfeier „das i-Tüpfelchen oben drauf“ setzen, kündigte Badstuber an. Den Rekord-Bayern winkt der 600. Bundesliga-Heimsieg.
Der Tabellen-16. aus Augsburg will aber nicht nur artig Spalier stehen in der Allianz Arena. „Wir brauchen Punkte und wollen als Mannschaft auch beim Meister bestehen“, kündigte Trainer Markus Weinzierl an. Auch das Torverhältnis ist für die Schwaben wichtig, die sich auf ein Abstiegs-Endspiel am letzten Spieltag im eigenen Stadion gegen die schon abgestiegenen Fürther einstellen.
„Für uns ist es wichtig, dass wir die Klasse halten, über welchen Weg auch immer, zur Not auch über die Relegation“, erklärte FCA-Manager Stefan Reuter. Als Profi trug er drei Jahre das Trikot des FC Bayern. 1989 und 1990 wurde Reuter mit den Münchnern auch zweimal Meister – übrigens mit Jupp Heynckes als Trainer.