Wie sonst soll man ihn sehen, wenn nicht menschlich? Rainer Schwiebert liebt die Tiere - und die Menschen. Als Koordinator sorgt der 62-Jährige an diesem Wochenende nicht nur dafür, dass das Deutsche Dressurderby in Klein Flottbek und die damit verbundenen Prüfungen reibungslos ablaufen. Mit seinem Hengst Carabas gehört der Pferdewirtschaftsmeister selbst zu den Startern, zudem trainiert er Tochter Franziska, 16, die im U25-Derby an den Start geht. "Mir macht es Spaß zu vermitteln, zu organisieren und gesellschaftliche Pflichten zu erfüllen", sagt er, und wer ihn bei der Arbeit beobachtet, der nimmt ihm das sofort ab.
Sein Schlüsselerlebnis hatte Schwiebert als Dreijähriger in seiner Heimatstadt Verden (Aller), als ihn ein Nachbar, der ein Gespann besaß, auf eins seiner Pferde setzte. "Das Gefühl vergesse ich nie", sagt er. Es folgten das erste eigene Pony, eine Ausbildung am Landgestüt Celle zum Gestüthilfswart, diverse Weiterbildungen und eine Karriere, die ihn vom Spring- und Rennreiten über die Vielseitigkeit zur Dressur brachte. Seit 16 Jahren ist er in Hamburg Landestrainer.
Auf dem Gestüt Helenenhof in Kattendorf bei Kaltenkirchen, wo Schwiebert mit Ehefrau Jessica und den Kindern Franziska und Sascha, 21, wohnt, werden Dressurpferde gehandelt. Dieses Leben ist genau das, was Rainer Schwiebert liebt. Hier kann er der Mensch sein, der er sein möchte. (bj)