Die Berliner und ihr Publikum gehen wieder gemeinsame Wege und einigten sich im Zwist um Preiserhöhungen. Heute Spiel fünf gegen die Hamburg Freezers.
Berlin. Die Eisbären Berlin dürfen wieder auf die volle Unterstützung ihrer Fans im Kampf um das DEL-Halbfinale gegen die Hamburg Freezers hoffen. Der Club und seine Fans haben den Streit um Ticketpreiserhöhungen beigelegt. „Wir haben sachliche und konstruktive Gespräche geführt. Beide Seiten haben sich geeinigt und mit den Beschlüssen einverstanden erklärt“, sagte Susanne Wegener vom Fan-Beirat am Mittwochabend. Auch der Verein zeigte sich zufrieden. „Wir haben eine gute Lösung gefunden“, erklärte Eisbären-Sprecher Daniel Goldstein. Der Club erfüllte dabei eine der Hauptforderungen seiner Anhänger: Alle Playoff-Spiele bleiben im Dauerkartenpreis für die kommende Saison inbegriffen. Extra-Kosten für Halb- und Finalrunde wird es somit nicht geben.
Zudem werden die Preise für ein Saisonticket durchschnittlich nur um 15 Prozent steigen. Zuvor hatte der Club eine Preiserhöhung von bis zu 50 Prozent geplant. „Die Playoffs können beginnen“, stellte Wegener nach den eineinhalbstündigen Gesprächen in der Spielerkabine der Arena am Ostbahnhof erleichtert fest. Für das fünfte Spiel in der Play-Off-Finalserie „Best of Seven“ gegen die Hamburg Freezers (Donnerstag, 19.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) werden die Fans ihr Team nun wieder lautstark unterstützen. „Wir werden da sein – wie noch nie“, versprach Wegener.
Aus Protest gegen die angekündigten Preissteigerungen hatten die treuen Stehplatz-Fans in den bisherigen Playoff-Partien der Mannschaft die komplette Unterstützung entzogen. Im ersten Heimspiel hatten 3000 Fans die Halle kurz nach dem Spielbeginn verlassen. In Spiel zwei herrschte wegen des Schweigens der Fans eine eisige Stille. „So etwas wie in den vergangenen beiden Heimspielen wollen wir und der Verein nicht mehr erleben“, betonte Wegener. „Deshalb sind wir weit davon entfernt, die Einigung als einen Sieg zu betrachten. Auch wir haben gelitten.“
Hätte der Verein nicht eingelenkt, hätten sich die Protestaktionen verschärft. Das hatte die Fanseite zumindest angedroht. „Wir haben den Fans zugehört und können ihren Wunsch nachvollziehen, dass die Dauerkarten für alle Playoffspiele gelten“, sagte Goldstein. „Nicht nur für die Fans sind die Playoffs das Wichtigste, sondern auch für die Spieler und den Verein.“ Für die Eisbären hatten die beiden Geschäftsführer Billy Flynn und Peter John Lee sowie Moritz Hillebrand von der Anschutz Entertainment Group (AEG), Betreiber der Arena am Ostbahnhof und Eisbären-Besitzer, an den Verhandlungen teilgenommen.