Nach der Entlassung von Felix Magath als Trainer und Manager sucht der VfL Wolfsburg doppelt Ersatz. Viele Namen sind im Gespräch.

Wolfsburg. Der ehemalige niederländische Fußball-Nationaltrainer Bert van Marwijk zeigt Interesse an Felix Magaths Nachfolge beim VfL Wolfsburg. In niederländischen Medien brachte sich der ehemalige Trainer von Borussia Dortmund für eine Rückkehr in die Bundesliga ins Gespräch. „Wolfsburg ist ein Verein mit Möglichkeiten. Sie haben in diesem Sommer viele Spieler geholt. Die Bundesliga ist für mich eine der schönsten Ligen“, sagte van Marwijk dem Fachmagazin „Voetbal International“.

Van Maarwijk hatte zwischen 2004 und 2006 den BVB betreut und war von 2008 bis zur EM im Sommer Bondscoach der Niederlande. „Ich habe wieder viel Energie und Ambitionen, um einen Club zu trainieren“, ließ der 50-Jährige nun wissen. Gleichwohl gab van Marwijk zu, bislang nicht in Kontakt mit dem Bundesliga-Letzten zu stehen: „Ich hatte noch kein Gespräch mit Wolfsburg, es gab auch noch keine Kontaktaufnahme. Aber ich weiß wohl, dass mein Name da schon früher ein paar Mal genannt wurde.“

Nach der Trennung von Magath am Donnerstag hat zunächst Lorenz-Günther Köstner den VfL als Interimscoach übernommen. Aktuell ist Wolfsburg ohnehin erst einmal auf der Suche nach einem neuen Manager. Das Modell eines Alleinherrschers im sportlichen Bereich erklärte der Bundesligist für beendet. „Spekuliert wird viel derzeit. Das müssen wir aber nicht jeden Tag kommentieren“, sagte ein Clubsprecher zu Mediengerüchten über angebliche Manager-Kandidaten. Demnach sind Christian Nerlinger (freigestellt vom FC Bayern München), Dietmar Beiersdorfer (Manager bei Zenit St. Petersburg), Christian Hochstätter (arbeitslos), Martin Bader (sportlicher Leiter in Nürnberg) und sogar Hannovers Jörg Schmadtke oder Salzburgs Ralf Rangnick im Gespräch.

Die Trennung von Magath am Donnerstag hinterlässt bei den Niedersachsen ein Machtvakuum, da der 59-Jährige Trainer, Manager und Geschäftsführer zugleich war. Als Trainer hat vorerst Amateurcoach Lorenz-Günther Köstner das Team übernommen, die Managertätigkeiten nehmen zunächst die übrigen Geschäftsführer Thomas Röttgermann und Wolfgang Hotze war. Ein neuer Manager soll nach Möglichkeit zusammen mit dem Aufsichtsrat über einen neuen Cheftrainer entscheiden.

Die Amateure des VfL Wolfsburg werden bis auf weiteres von Köstners bisherigem Trainerteam Dennis Rudel, Rüdiger Ziehl und Robert Lossau betreut. Alexander Strehmel nahm Köstner als Assistent mit zu den Profis.

Jörg Schmadtke scheidet als Manager-Nachfolger aus. Zumindest wenn es nach Martin Kind geht. Der 96-Clubchef zeigt sich für einen möglichen Wechsel von Trainer Mirko Slomka oder Sportdirektor Jörg Schmadtke zum VfL Wolfsburg nicht gesprächsbereit. „Es hat sich niemand gemeldet und das wäre auch nicht sinnvoll“, sagte Kind am Freitag.

„Wir reden über Vertragsverlängerung und keine Vertragsauflösung. Da gibt es keinerlei Bereitschaft“, erklärte Kind, der eine angestrebte Vertragsverlängerung Slomkas „grundsätzlich losgelöst“ von der Beurlaubung Magaths in Wolfsburg zügig umgesetzt haben möchte.

„Es wäre jetzt schon zu empfehlen, den Vertrag schnell zu verlängern und nicht noch bis Weihnachten zu warten“, sagte der 96-Chef. Slomka war in der Vergangenheit bereits in Wolfsburg im Gespräch.