Der Aufsichtsrat der Wolfsburger nimmt Trainer Felix Magath in Schutz, erwartet stattdessen eine Reaktion von der Mannschaft.
Wolfsburg. Zuckerbrot für Felix Magath, die Peitsche für die Mannschaft: Der mächtige Vize-Aufsichtsratschef Stephan Grühsem hat beim kriselnden Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg den Trainer in Schutz genommen und vor dem richtungsweisenden Heimspiel am Sonnabend gegen den SC Freiburg ungewohnt deutliche Wort an die Adresse der Profis des Tabellenvorletzten geschickt.
„Es fokussiert sich viel zu viel Aufmerksamkeit auf den Trainer, dahinter können sich die Spieler manchmal allzu leicht verstecken“, sagte Grühsem den „Wolfsburger Nachrichten“. Viele Spieler würden derzeit deutlich unter ihren Möglichkeiten bleiben, erklärte der Kommunikationschef des Volkswagen-Konzerns und Sprecher des VfL-Aufsichtsrats außerdem.
Keine Punktevorgabe für Trainer
„Wir nehmen die Mannschaft in die Pflicht. Sie ist gefordert. Wir erwarten von den Spielern Kampfgeist und Leidenschaft“, sagte Grühsem. Bisher sei davon in den sieben Saisonspielen kaum etwas zu sehen gewesen, die schwache Bilanz mit fünf Punkten und 2:13 Toren die logische Konsequenz. In den nächsten Spielen gegen Freiburg, Düsseldorf und Nürnberg müsse sich die größere individuelle Klasse der Wolfsburger Spieler endlich auch in besseren Ergebnissen niederschlagen.
Ein Punktevorgabe für den so gestärkten Magath in den nächsten Spielen soll es nicht geben. Der Manager und Coach in Personalunion selbst attestierte seinen in der Länderspielpause verbliebenen Akteuren ein Training mit hohem Engagement und ist deshalb optimistisch. „Wir benötigen einen Sieg – nicht nur um unten rauszukommen, sondern aufgrund der ganzen Situation“, sagte er gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“. Ein Unentschieden mit Pech, Pfostenschüssen und unberechtigten Elfmetern gegen den VfL helfe nicht weiter.
Europacup noch das Ziel
Magath: „Wir können das jetzt nur selbst regeln und die Weichen dafür stellen, dass wir unser Saisonziel nicht korrigieren müssen.“ Dies lautete Europacup, noch hält der VfL-Meistertrainer von 2009 daran fest. Gibt es keine drei Punkte gegen Freiburg, dann brauche man über das internationale Geschäft vorerst nicht mehr zu reden brauchen.
Magath wies zudem Kritik von sich, dass er zu viel Geld ausgegeben hat. „In dieser Transferperiode haben wir zwei Millionen mehr eingenommen als ausgegeben. Ich habe – und darauf bin ich stolz - meine Vereine immer in einem besseren sportlichen und finanziellen Zustand abgegeben, als ich sie vorgefunden habe“, erklärte er: „Und genau das will ich hier beim VfL Wolfsburg auch. Das habe ich in meiner ersten Zeit hier erreicht und das werde ich auch jetzt wieder erreichen.“