Ex-Teamchef Eddie Jordan heizt Gerüchte um Karriereende von Formel-1-Rekordchampion Michael Schumacher an. Nachfolger soll Hamilton werden.
Monza. Michael Schumacher geht, Lewis Hamilton kommt. Was sich zunächst wie ein neues Märchen aus dem Fahrerlager anhört, könnte nach Ansicht des ehemaligen Teamchefs Eddie Jordan Wirklichkeit werden. Der Ire will erfahren haben, dass Schumacher seine Formel-1-Karriere nach der Saison beendet. Mercedes habe sich schon mit Hamilton als Nachfolger geeinigt.
"Es sieht so aus, dass Michael geht und Lewis zu Mercedes stößt", sagt Jordan. Und die britischen Medien berichten schon genüsslich von Mega-Gagen. Mercedes soll Hamilton dem Vernehmen nach insgesamt 75 Millionen Euro für drei Jahre bieten, rund 50 Prozent mehr, als der Weltmeister von 2008 bei McLaren verdient. Nur: Es gibt bis jetzt keinen einzigen seriösen Beleg für all diese Meldungen und Behauptungen.
Was also weiß Jordan, was andere nicht wissen? Der Ex-Teamchef war es auch, der 2009 als einer der Ersten von Schumachers Comeback berichtete. Und diesmal? Wenn es um Schumacher geht, hat der Ire immer einen guten Riecher. Er war es schließlich, der für den heutigen Weltstar das Tor zur Formel 1 öffnete. Denn seinen ersten Grand Prix fuhr Schumacher im August 1991 in Spa für das Team von Eddie Jordan.
Mercedes will die neuen Gerüchte im Vorfeld des Großen Preises von Italien am Sonntag (14 Uhr/RTL und Sky) weder bestätigen noch dementieren. Schumacher selbst schweigt hartnäckig. Frühestens im Oktober wolle er eine Entscheidung verkünden, sagt der 43-Jährige. Der Rekordweltmeister war nach drei Jahren Pause 2010 überraschend in die Formel 1 zurückgekehrt. Sein Dreijahresvertrag bei Mercedes läuft zum Saisonende aus. Sportlich war das Comeback eine Enttäuschung. Ein dritter Platz in Valencia in dieser Saison war Schumachers bestes Ergebnis.
Jordan bezieht sich auch auf ein Gespräch, das er mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone geführt hat: "Bernie wurde mir gegenüber sehr deutlich, dass Schumacher geht, obwohl es Schumacher danach herunterspielte." Ecclestone hatte die Spekulationen durch eine vielsagende Andeutung entfacht. "Es tut mir leid, dass Michael uns nicht als Sieger verlässt, denn er ist ein Sieger", sagte der 81-Jährige in Spa.