Gemeinsam mit Freunden, Partnern und Betreuern starten die Athleten zur Rückreise nach Hamburg. Am Mittwoch um 10.00 Uhr soll die Deutschland am Cruise Center anlegen.
London/Hamburg. Für 36 Stunden wird die MS Deutschland zum Olympia-Dampfer. Wenn das Kreuzfahrtschiff am Montagabend in London ablegt, sind auch rund 200 der erfolgreichsten deutschen Sportler an Bord – und viele Olympia-Medaillen in allen Farben. Gemeinsam mit Freunden, Partnern und Betreuern starten die Athleten zur Rückreise nach Hamburg. Am Mittwoch um 10.00 Uhr soll die Deutschland am Cruise Center anlegen. Die Hanse-Stadt bereitet sich auf eine große Willkommens-Party vor.
„Ungefähr 400 Leute kommen mit. Wir haben noch eine kleine Warteliste, aber es wird alles gelöst“, sagte Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Der Ansturm auf die etwa 200 Kabinen, die der DOSB gebucht hat, übertraf die Erwartungen. Inzwischen wurden fast alle Wünsche erfüllt.
Nachträglich konnten noch einige der „goldenen“ Hockey-Männer einchecken. Auch der siegreiche Deutschland-Achter ist vertreten. Kanute Sebastian Brendel (Gold im Einer-Canadier), Stabhochspringer Björn Otto und Kugelstoßer David Storl (beide Silber) sind ebenfalls an Bord. Der kräftige Chemnitzer kann sich auf die Rückreise doppelt freuen: Storls Freundin Carolin Leonhardt, die in London Silber im Viererkajak gewann, ist auch dabei.
Bis auf das Tennisteam sind alle Sportarten durch die deutschen Olympia-Starter vertreten. „Das Schiff ist voll, alle Kabinen sind belegt. Super, dass die Athleten ein so großes Interesse gezeigt haben“, sagte DOSB-Sprecher Christian Klaue am Sonntag.
Hockey-Männer entschuldigen sich für Chaos-Party
Die deutschen Hockey-Männer haben sich unterdessen für die ausufernde Olympia-Party auf der MS Deutschland in aller Form entschuldigt. Die frisch gekürten Olympiasieger überreichten Kapitän Andreas Greulich am späten Sonntagvormittag neben einem Schläger auch ein signiertes Trikot. Zugleich bedankte sich das Team des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) für die Möglichkeit, den zweiten Goldmedaillen-Gewinn nach 2008 auf dem Traumschiff feiern zu können.
Im Rahmen der Feierlichkeiten mit rund 250 Personen war es in der Nacht zum Sonntag zu zahlreichen Beschädigungen im Casinoraum des Schiffes gekommen. Es sei „einiges kaputtgegangen“, sagte DHB-Sportdirektor Heino Knuf der Nachrichtenagentur dapd. Außerdem seien Flüssigkeiten ausgelaufen. „Es wurde heftig gefeiert und auf den Tischen getanzt“, sagte Knuf.
Knuf hat bereits am Sonntagmorgen im Namen des DHB und des Teams beim Kapitän um Entschuldigung für das Verhalten gebeten. Michael Vesper, der Chef de Mission der deutschen Olympia-Mannschaft hatte sich am Sonntagmorgen ein eigenes Bild über die Schäden an Bord des Schiffes gemacht, mit dem ein Teil des Teams am Montag nach Hamburg zurückfahren soll.
Der DHB hat bereits mit dem Mannschaftsrat ein intensives Gespräch geführt. „Wir wollen mit dieser Mannschaft auch in Zukunft Erfolge feiern“, sagte Knuf, „sie sollten dabei aber so diszipliniert sein, wie sie es auch auf dem Platz sind.“
Kapitän Greulich nahm die Entschuldigung der Hockey-Männer an. „Wir sind froh und stolz, dass die Jungs am Montag mit uns zurück nach Hamburg fahren.“ (dpa/dapd)