Hamburg. Hariolf Wenzler, Chef der Hamburg Marketing GmbH, hat nach dem Zuschlag für London die fünf Eckpunkte einer neuen Hamburger Olympiabewerbung vorgestellt:

  • Hamburg kann kompakte Spiele im Herzen einer Millionenstadt anbieten. Mit Olympischen Spielen in Hamburg würde der Sport in das Zentrum städtischen Lebens zurückkehren.
  • Die vorhandene Infrastruktur und die Möglichkeiten, das ohnehin umfassende Hotelangebot durch Kreuzfahrtschiffe ausweiten zu können, halten jedem Vergleich zu anderen europäischen Bewerberstädten stand.
  • Hamburg ist groß genug, um allen Anforderungen des IOC zu genügen, zugleich aber nicht zu groß, um die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der ganzen Stadt zu erzeugen.
  • Die Bewerbung Hamburgs wird gemeinsam getragen von den sportbegeisterten Menschen in Stadt und Region, von der Politik über alle Parteigrenzen hinweg und von der Wirtschaft mit ihrem internationalen Netzwerk.
  • Hamburg ist ohne Probleme in der Lage, alle Anforderungen des IOC bis 2016 in überzeugender Weise darzustellen und sich mit einem nahezu unveränderten Konzept auch für die Spiele 2020, 2024 und 2028 zu bewerben.

Bürgermeister Ole von Beust hat inzwischen Klaus Steinbach, den Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), über Hamburgs Ambitionen unterrichtet. "Die Bewerbung um die Austragung der Spiele 2012 hat in Hamburg eine ungeahnte Begeisterung für die olympische Idee und den Sport entfacht. Der Senat verbindet seine Vision von Hamburg als einer internationalen Metropole mit der Bewerbung für Olympische Spiele - im Rahmen einer langfristig angelegten Strategie, die Bewerbungen für 2016, 2020, 2024 und 2028 zulassen würde. Es liegt mir sehr viel daran, diese Strategie mit dem NOK abzustimmen und weiterzuentwickeln. Ich bin sicher, daß die heutige Entscheidung des IOC für London die Chancen einer Hamburger Bewerbung für die Folgetermine nicht schmälert", schrieb von Beust.

Hamburgs Olympiawunsch wird von allen drei Rathausparteien CDU, SPD und GAL getragen, Handelskammer-Präses Karl-Joachim Dreyer signalisierte die Unterstützung der Wirtschaft: "Hamburg will die Spiele. Wir haben aber auch Geduld und langen Atem."

Das NOK will über eine mögliche neue deutschen Olympiabewerbung im Herbst entscheiden. Eine bereits eingerichtete Arbeitsgruppe soll klären, ob und zu welchem Zeitpunkt sich Deutschland für Sommerspiele (für 2016 möglich), Winterspiele (ab 2018) oder beides bewirbt. "Die Entscheidung hängt auch davon ab, ob das Land geschlossen hinter den möglichen Kandidaten steht, ob Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Medien diese in einem nationalen Schulterschluß unterstützen. Die Wahl eines europäischen Kandidaten für 2012 ist im übrigen kein Ausschlußkriterium für Bewerbungen europäischer Kandidaten für 2016 oder folgende Olympiaden", sagte Steinbach.

Hamburgs nationale Konkurrenten sind Berlin (Sommer-) und München (Winterspiele).