Andrea Petkovic muss die Teilnahme an den Olympischen Spielen absagen. Nach ihrem zweifachen Bänderriss ist sie noch nicht fit genug.
Frankfurt. Am Montag war die Vorfreude von Tennisprofi Andrea Petkovic auf Olympia noch groß, zwei Tage nach ihrer Einkleidung für die Spiele die Enttäuschung umso größer. „Mir blutet das Herz“, kommentierte die 24-Jährige ihre Absage für London. Der Ende April erlittene zweifache Bänderriss lässt einen Start der Darmstädterin bei dem Turnier noch nicht zu. Der Fuß sei „noch nicht stabil genug, um auf dem Rasen von Wimbledon den Kampf um die Medaillen anzutreten“, teilte die Weltranglisten-18. in einer Presseerklärung mit.
Zusammen mit Wimbledon-Halbfinalistin Angelique Kerber hatte Andrea Petkovic noch zu Wochenbeginn in der Mainzer Kurmainzkaserne ihre 65 Utensilien umfassende Olympia-Ausrüstung in Empfang genommen. Die beiden Tennisfreundinnen hatten viel Spaß, als sie sich mit dem weißen Team-Hut auf dem Kopf ablichten ließen. Am Mittwoch folgte dann aber die nicht unerwartete Absage von Petkovic. In Absprache mit den Ärzten habe sie sich entschlossen, auf eine Teilnahme zu verzichten. Zumal sie auch noch Defizite in ihrer Fitness habe. Sie sei todtraurig, twitterte sie.
Comeback noch offen
„Die Olympischen Spiele sind ein Lebenstraum von mir und ich habe alles gegeben, um dabei sein zu können. Aber es wäre einfach zu unvernünftig, es doch zu versuchen. Ich muss auf meinen Körper hören. 2016 in Rio bekomme ich hoffentlich noch Mal eine Chance“, erklärte die Rekonvaleszentin. Wann sie wieder in den Wettkampfbetrieb einsteigt, ist noch offen, vermutlich in der US-Hartplatzsaison Mitte August.
Petkovic hatte sich im April dieses Jahres beim WTA-Turnier in der Stuttgarter Porsche-Arena einen doppelten Bänderriss im rechten Sprunggelenk zugezogen, der sogar eine Operation in Tübingen zur Folge hatte. Sie musste daraufhin nicht nur die gesamte Sandplatzsaison pausieren, sondern auch ihr für die Grand-Slam-Veranstaltung in Wimbledon geplantes Comeback verschieben.
Das Olympiajahr hatte für Petkovic gleich mit einer langwierigen Verletzung begonnen. Unmittelbar vor den Australian Open im Januar hatte sie sich eine Stressfraktur im unteren Rückenbereich zugezogen. Nach drei Monaten Pause war sie beim Fed-Cup in Stuttgart zurückgekehrt. Zwei Tage nach ihrem Comeback unterlief ihr dann am 26. April der folgenschwere Fehltritt.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte Petkovic trotz deren Verletzung nominiert. Zudem erhielten Angelique Kerber aus Kiel, Sabine Lisicki aus Berlin und Julia Görges aus Bad Oldesloe die Startberechtigung für die Sommerspiele. (dapd)