DFB-Pokal: Petersen trifft doppelt – Japaner Usami mit erstem Pflichtspieltor

München. Bayern München tanzt weiter auf drei Hochzeiten: Mit einem Pflichtsieg gegen Zweitliga-Schlusslicht FC Ingolstadt zog der deutsche Rekordmeister wie in den vergangenen zehn Jahren ungefährdet ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein und darf weiter vom Triple träumen. Die Tore von Thomas Müller (33.), David Alaba (49.), Takashi Usami (90.), ein Doppelpack von Nils Petersen (53./70.) und ein Eigentor von Marvin Matip (82.) sorgten vor 63.000 Zuschauern in der Münchner Arena für das verdiente 6:0 (1:0) der überlegenen Münchner B-Elf gegen die bayerischen Nachbarn.

Die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes tankte durch das Schützenfest nach der ersten Niederlage seit 13 Pflichtspielen in Hannover wieder Selbstvertrauen für die kommenden englischen Wochen. Für Ingolstadts Trainer Benno Möhlmann hingegen wird die Luft nach der fünften Niederlage in Folge immer dünner. Ingolstadt wartet zudem weiterhin auf den ersten Einzug in ein Pokal-Achtelfinale.

Heynckes ließ wie versprochen rotieren und schonte den größten Teil seines Star-Ensembles. Jörg Butt lief bei seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz der Saison als Kapitän auf. Defensiv agierten Daniel Pranjic, Diego Contento und Anatolij Timoschtschuk für die Nationalspieler Holger Badstuber, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger, der gar nicht erst im Kader stand. Alaba ersetzte Franck Ribery auf der Außenbahn, Petersen stürmte für Mario Gomez. Auch Trainerkollege Möhlmann ließ im ersten Pflichtspiel-Duell gegen die großen Bayern fünf frische Kräfte auflaufen.

Kapitän Lahm lobte die Reservisten nach der Partie: „Die Ersatzspieler trainieren täglich hart dafür, und wenn sie gebraucht werden, sind sie auch da. Sie bringen im Training ihre Leistung, und der Trainer honoriert das.“ Und Torhüter Butt erklärte: „So ein Spiel muss man auch erstmal so souverän gewinnen.“

Die 15-malige Pokalsieger zeigten gegen die wie erwartet tief stehenden Gäste von Beginn an, wer der Herr im Haus ist. Vor allem die Mittelfeldachse um Müller, Kroos und Alaba agierte überlegen, aber keineswegs so überragend wie es im Spiel des Bundesliga-Tabellenführers gegen das Schlusslicht der zweiten Liga zu erwarten war. Gefährlich wurde es in der ersten Viertelstunde zweimal über Neuzugang Petersen: In der 7. Minute köpfte der Ex-Cottbusser über das Tor von FCI-Keeper Sascha Kirschstein. Neun Minuten später kratzte Verteidiger David Pisot einen Petersen-Schuss in letzter Not von der Linie (16.). Der immer wieder geforderte Kirschstein rettete zudem einen Fernschuss vom Timoschtschuk (13.).

Bis zur 33. Minute mussten die in der Anfangsphase teilweise ideenlosen Münchner aber auf den Befreiungsschlag warten. Den ersten groben Fehler der FCI-Verteidigung nutze der überragende Müller aber prompt: Timoschtschuk bediente den Nationalspieler nach Ballverlust von Edson Buddle auf der rechten Seite. Müller setzte sich sehenswert durch und schloss aus neun Metern gegen den machtlosen Kirschstein zum 1:0 ab. Zwar kamen die Gäste kurz vor der Pause durch den Ex-Bayern Andreas Görlitz zu ihrer einzigen nennenswerten Chance (42.), Butt erlaubte sich aber keinen Fehler.

Aus der Kabine kamen die Bayern dann mit mehr Schwung. Bereits vier Minuten nach dem Seitenwechsel eröffnete Alaba das Schützenfest. Aus 16 Metern schloss der Österreicher mit dem schwächeren rechten Fuß zum verdienten 2:0 ab (49.). Keine vier Minuten später zerstörte Petersen die Ingolstädter Hoffnungen auf einen Außenseiter-Coup endgültig, als er aus zehn Metern zum 3:0 (53.) nachlegte. Petersen besorgte das 4:0 (70.), Matip mit einem unglücklichen Eigentor (82.) das 5:0 (82.). Den Schlusspunkt setzte Usami mit seinem ersten Pflichtspieltor für Bayern zum 6:0-Endstand (90.).