Österreicher trifft in der Verlängerung zum Sieg in Hannover – Wetklo hält Ya Konan-Elfmeter in der Nachspielzeit

Hannover. Andreas Ivanschitz hat den krisengeplagten 1. FSV Mainz 05 zum ersten Mal seit drei Jahren ins Achtelfinale des DFB-Pokals geschossen. Beim mühevollen 1:0 (0:0)-Erfolg bei Hannover 96 sorgte der österreichische Nationalspieler in der Verlängerung für den entscheidenden Treffer (93.) der zuvor in acht Bundesligaspielen sieglosen Rheinhessen. In einer dramatischen Schlussphase verschoss Didier Ya Konan noch einen Elfmeter in der dritten Minute der Nachspielzeit – Torwart Christian Wetklo hielt den Ball und wurde damit zum Mainzer Helden. Die Hannoveraner mussten durch das Pokal-Aus vor 30.100 Zuschauern in ihrer nur gut halb gefüllten Arena die erste Heim-Niederlage der Saison hinnehmen.

„Ich war platt, Didi ist zu mir gekommen und hat gesagt, dass er sich sicher fühlt“, sagte der eigentliche Elfmeterschütze Mohammed Abdellaoue nach der Partie. „Es ist bitter, dass er verschossen hat, aber er wird gestärkt aus dieser Situation hervorgehen.“ Bei den Gästen überwog die Freude. „Das war ein richtiges Pokalspiel mit einem verdienten Sieger“, sagte Mainz-Manager Christian Heidel. „Die Jungs haben sich für viel Arbeit und Aufwand belohnt.“

Vor allem in der ersten Hälfte schienen die Strapazen der vergangenen Wochen bei Hannover Spuren hinterlassen zu haben. Im vierten Spiel innerhalb von elf Tagen präsentierte die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka zunächst kaum etwas von der Lauffreude und Kampfstärke, die am Sonntag noch das 2:1 gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München ermöglicht hatten. Abwartend überließ man den Mainzern die Initiative und setzte nur selten auf die sonst so überzeugenden Verschärfungen des Tempos. Folgerichtig sprang vor der Pause nur eine wirkliche Chance heraus: Lars Stindl scheiterte an Christian Wetklo (22.).

Wetklo hatte wie schon beim Pokal-Auftakt gegen den Oberligisten SVN Zweibrücken den Vorzug vor Heinz Müller im Mainzer Tor erhalten. Zudem stellte der FSV-Trainer Thomas Tuchel im Vergleich zum 0:0 am vergangenen Wochenende bei Hertha BSC seine gesamte Offensive um. Hinter den Spitzen erhielt Yunus Malli nach seinem Bundesliga-Debüt am Samstag eine Chance von Beginn an. Im Angriff durften sich Eric-Maxim Choupo-Moting und Anthony Ujah versuchen – zunächst mit überschaubarem Erfolg.

Die Mainzer nutzten die Räume, die ihnen die Platzherren boten, zwar streckenweise für gefällige Kombinationen. Beim Kreieren von Chancen offenbarten der Bundesliga-15. wie schon in den vergangenen Wochen aber große Probleme. Einzig Malli (8.) und Marco Caligiuri (24.) kamen im ersten Durchgang zu vielversprechenden Abschlüssen, zielten aber jeweils zu ungenau. So kam die Partie vor Pause nie über äußerst mäßiges Niveau hinaus.

Nach dem Seitenwechsel wurde Hannover aktiver und bemühte sich nun, das Spiel unter Kontrolle zu bringen. Wirklich gelingen, wollte dies aber nur phasenweise. Die beste Chance hatte erneut Stindl, der Wetklo mit einem platzierten Schuss zu einer Glanzparade zwang (62.). Kurz darauf verfehlte Christian Pander das Gäste-Tor mit einem Fernschuss nur knapp (69.). Auf der Gegenseite verstolperte Choupo-Moting allein vor 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler kläglich (57.). Hochklassige Aktionen glückten beiden Mannschaften weiter selten, so dass nach 90 Minuten kein Sieger feststand.

Drei Minuten nach Beginn der Verlängerung sorgte der eingewechselte Ivanschitz dann für die Mainzer Führung. Der österreichische Nationalspieler nahm einen langen Pass von Nikolce Noveski direkt ab und drückte ihn aus kurzer Distanz über die Linie. 96-Schlussmann Zieler gab dabei, wie schon bei den beiden Gegentreffern in der vergangenen Woche gegen den FC Kopenhagen, keine glückliche Figur ab. Hannover bemühte sich danach um den Ausgleich, erhielt in der Nachspielzeit auch noch einen zweifelhaften Elfmeter, doch Mainz-Torwart Wetklo wurde zum Helden, als er den Schuss von Ya Konan mit dem Schlusspfiff parierte.