In der ersten Hälfte hatte der Regionalligist das Spiel noch offen halten können. Im zweiten Durchgang aber kamen die Berliner besser auf.

Rot-Weiß Essen - Hertha BSC Berlin 0:3 (0:0)

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Vor dem Spiel : Waldemar Wrobel sprach gleich von "anderen Galaxien", die aufeinandertreffen, wenn Hertha BSC Berlin heute Abend bei Rot-Weiss Essen antritt. Dann geht es für den Hauptstadtklub, zuletzt in der Bundesliga mit einer müden Nullnummer gegen Mainz 05, um das Ende einer Pokal-Serie. Bei den letzten vier Starts im DFB Pokal war für die alte Dame immer spätestens in Runde zwei Endstation. Seit dem Aufstieg in die Bundesliga 1997 sind sie noch nicht über das Viertelfinale hinausgekommen. Gegen Essen, gerade erst aus der NRW-Liga in die Regionalliga zurückgekehrt, soll zuerst einmal der Achtelfinaleinzug perfekt gemacht werden. Verfolgen Sie die Partie hier im Lvieticker!

Die Aufstellungen

Rot-Weiss Essen: Dennis Lamczyk - Kevin Lehmann, Thomas Denker, Dirk Jasmund, Kevin Grund - Timo Brauer, Markus Heppke - Benedikt Koep, Suat Tokat, Holger Lemke - Lukas Lenz

Hertha BSC Berlin: Sascha Burchert - Christoph Janker, Roman Hubnik, Maik Franz, Sebastian Neumann - Fabian Lustenberger, Peter Niemeyer - Patrick Ebert, Tunay Torun, Änis Ben-Hatira - Pierre-Michel Lasogga

Schiedsrichter: Deniz Aytekin

Tore: 0:1 Ramos (64.), 0:2 Lasogga (72.), 0:3 Rukavytsya (86.)

Gegen den Fluch: Hertha forsch vor Hürde RWE

Schon zu Saisonbeginn hatte Berlins Trainer Markus Babbel kühn vom Pokalfinale im heimischen Olympiastadion gesprochen - auf dem Weg zum Traumziel soll das Match bei Rot-Weiss Essen da nicht zum Stolperstein werden. Gegen den Viertligisten geht es neben dem Weiterkommen auch um das Ende einer schwarzen Serie: Viermal war für Hertha BSC zuletzt schon nach zwei Partien im DFB-Pokal Schluss. „Wir wollen den Fluch besiegen“, sagte Stürmer Pierre-Michel Lasogga am Dienstag auf der Homepage des Fußball-Bundesligisten und ergänzte vor der Reise in den Pott: „Natürlich ist das eine Pflichtaufgabe.“

Trotzdem weiß der Stürmer besser als jeder andere Herthaner, was vor dem Auswärtsmatch am Mittwoch (19.00 Uhr/Sky) zu erwarten ist - hatte er doch als Jugendlicher selbst für Essen gespielt. Das Stadion an der Hafenstraße sei „eine kleine Festung. Es wird ausverkauft sein und die machen da richtig Terz“, weiß der 19-Jährige. Essen hatte zum Pokalauftakt den 1. FC Union Berlin im Elfmeterschießen bezwungen.

Die richtige Einstellung sei der Schlüssel zum Erfolg, findet Lasogga und wiederholte damit die Forderung seines Coaches. Babbel hat für eine Leistungssteigerung nach dem schwachen Bundesliga-Kick gegen Mainz (0:0) ein Mittel parat: Rotation. „Viele Jungs trainieren gut und wollen auch ihre Chance bekommen“, erklärte der Trainer und kündigte „die eine oder andere Veränderung“ in der Startelf an.

Gut möglich, dass Babbel Lasogga und den Kolumbianer Adrian Ramos erstmals seit Ende August wieder gemeinsam als Stürmer von Beginn an spielen lässt. „Wir haben schon gezeigt, dass wir harmonieren können. Natürlich sind wir unterschiedliche Typen, aber wir verstehen uns gut und das ist wichtig. Wir haben Spaß zusammen“, meinte Lasogga.

Das Fehlen von Raffael, der im Pokal gesperrt ist, könnte ein Sturmduo Lasogga/Ramos begünstigen. Beim 1:2 in der Vorsaison in Koblenz hatte Raffael die Rote Karte kassiert.

Als Favoriten hatte die Berliner das gleiche Schicksal schon in den zweiten Pokalrunden 2007 (0:2 beim Wuppertaler SV) und 2009 (3:6 bei 1860 München) ereilt. 2008 unterlag Hertha beim Erstliga-Rivalen Borussia Dortmund mit 1:2 nach Verlängerung.

Seit dem Bundesliga-Aufstieg 1997 war immer spätestens im Viertelfinale Endstation. Kurios: Bis auf einmal schied Hertha immer in Auswärtsspielen aus dem Pokal aus. Nur in der Saison 2001/02 beendeten die Berliner den Wettbewerb vor heimischen Rängen mit einem 1:2 nach Verlängerung im Viertelfinale gegen den 1. FC Köln.

Für Essen sind die Rollen am Mittwoch klar verteilt. „Es trifft ein Regionalligist, der eben erst aus der NRW-Liga aufgestiegen ist, mit nahezu der identischen Mannschaft wie in der letzten Saison auf einen Bundesligisten. Da treffen Galaxien aufeinander“, wird Trainer Waldemar Wrobel auf der Club-Homepage zitiert. Dennoch sei ein Coup nicht ausgeschlossen – man wolle Hertha „in eine gewisse Lethargie spielen. Wenn sie uns dann eine Chance geben, werden wir da sein“.