Hamburg. Wen es am frühen Morgen an die Alster verschlägt, der kann sie ihre Bahnen ziehen sehen: die Sportler des Hamburger und Germania Ruder Clubs, die in weißen T-Shirts mit Adler auf der Brust ihre Boote vorantreiben. Die Nachfolger jener Hamburger um Johan Godeffroy, die im Juni 1836 den Hamburger Ruder Club (DHRC) gründeten, den ersten in Deutschland. Hamburg wurde zur Ruderhochburg - und ist es bis heute.
Im April des Jahres 1853 folgte die Gründung des Germania Ruder Clubs (GRC). Und weil beide Vereine viele sportliche und gesellschaftliche Berührungspunkte hatten, der DHRC am Alsterufer residierte, die Germania gegenüber im Bootshaus am Langenzug, schlossen sich beide Klubs 1934 zum Hamburger und Germania Ruder Club (DHuGRC) zusammen. Domizil ist das Bootshaus am Alsterufer.
Dabei sieht sich der DHuGRC nicht nur als Sportanbieter. Kameradschaft gilt als hohes Gut. Die Mitglieder helfen einander, Netzwerke werden geknüpft. Vereinstreue zählt viel. Zudem werden Vortrags- und Diskussionsabende, Veranstaltungen mit jungen Hochschulmusikern, dazu gelegentliche Tanzkurse veranstaltet. Natürlich steht der Leistungssport im Mittelpunkt. WM-Medaillen, Worldcup-Erfolge und sogar zwei Olympiasiege konnten Klubmitglieder für sich verbuchen. Aktuell zählen Bastian Seibt und die Rückbrodt-Brüder zur internationalen Spitze.
Im Juli dieses Jahres feierte der Klub sein 175-jähriges Bestehen. Er ist der zweitälteste Ruderklub weltweit und mit rund 800 Mitgliedern der größte Deutschlands. Zum Jubiläum gibt es heute einen Senatsempfang und ein Staffelrennen mit mehr als 600 Ruderern auf der Alster.