Alle Testspiele abgesagt – Frist bis 10. Oktober - letzte Arbeitsniederlegung liegt bereits 13 Jahre zurück

New York. Ein regulärer Saisonstart in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA scheint kaum noch möglich. Ein letztes Gespräch zwischen Klubbesitzern und der Spielergewerkschaft am Dienstag (Ortszeit) in New York führte nach vier Stunden zu keinem Ergebnis, stattdessen sagte Liga-Kommissar David Stern alle Vorbereitungsspiele vor dem geplanten Saisonstart am 1. November ab.

„Wir waren nicht in der Lage, die erhofften Fortschritte zu machen und konnten daher unsere Verhandlungen nicht fortsetzen“, sagte Stern. Sollte es bis kommenden Montag (10. Oktober) keine Einigung im Tarifvertrag geben, werden zumindest die Partien der ersten beiden Wochen der neuen Saison ausfallen. Der Ligastart ist nach wie vor noch für den 1. November mit dem Spiel zwischen den Dallas Mavericks um Superstar Dirk Nowitzki und Chicago Bulls terminiert.

Die letzte Arbeitsniederlegung liegt bereits 13 Jahre zurück. In der auf 50 Spiele reduzierten Saison 1998/99 hatte Nowitzki am 5. Februar 1999 gegen die Seattle SuperSonics seinen ersten Einsatz in der NBA. Weil derzeit keine weiteren Gespräche geplant sind, scheint der Spielplan auf der Kippe zu stehen.

Seit 1. Juli sind die Spieler ausgesperrt, weil sich die Ligaleitung und die Spielergewerkschaft NBPA nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen können. Streitpunkt Nummer eins ist die Gewinnverteilung. Während der alte Arbeitsvertrag den NBA-Stars 57 Prozent garantierte, sollen diese Einnahmen nun beschränkt und eine zwingende Gehaltsobergrenze eingeführt werden. Die Spielergewerkschaft selbst bot an, ihren Anteil auf 53 Prozent zu reduzieren, die Klub-Besitzer hatten den Spielern bisher 47 Prozent zugestanden. Laut Stern hätten die Eigentümer in der letzten Verhandlung sogar eine „50-50-Aufteilung“ angeboten.

Die Einigung scheint trotz aller Gesprächsversuche in weite Ferne zu rücken. „Der Schaden wird enorm sein“, sagte NBPA-Präsident Derek Fischer, der in New York von Superstars wie Kobe Bryant, Paul Pierce und Kevin Garnett unterstützt wurde. (dapd)