Keine Einigung zwischen Liga, Klubs und Spielergewerkschaft. Termingerechter Saisonstart immer unwarscheinlicher. Nowitzki macht Urlaub.

New York. Der Tarifstreit in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA geht weiter, und der geplante Saisonstart am 1. November rückt in weite Ferne. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP steht die Liga kurz davor, die obligatorischen Trainingslager der Teams zu stornieren, die eigentlich am 3. Oktober beginnen sollten. Dies wäre ein sicheres Zeichen, dass an einem geplanten Saisonstart vonseiten der Liga nicht mehr geglaubt wird.

Bei einem weiteren Treffen, das am Donnerstag in New York zwischen Klubbesitzern, der Liga und der Spielergewerkschaft NBPA stattfand, wurde erneut keine Einigung erzielt.

Zwar gab es nach diesem Treffen keine offizielle Stellungnahme der Parteien, die Aussagen der Verantwortlichen deuten jedoch weiter auf verhärtete Fronten hin: „Der Kalender ist nicht unser Freund“, sagte Liga-Chef David Stern am Donnerstag. Derek Fisher (Los Angeles Lakers), Vorsitzender der NBPA, ergänzte: „Ich werde nicht so weit gehen und spekulieren. Der Kalender ist offensichtlich nicht unser Freund, aber wir werden nur aufgrund der knappen Zeit nicht aufgeben.“

Seit dem 1. Juli befinden sich die Spieler der NBA im sogenannten „Lockout“, nachdem der alte Tarifvertrag am 30. Juni ausgelaufen war. Einer der Streitpunkte eines neuen Vertrages ist die Verteilung der Einnahmen, die die Liga und die Klubs aus TV-Geldern, Fanartikelverkäufen und Eintrittskarten erzielen. Den letzten Tarifstreit zwischen Gewerkschaft und Liga gab es 1998. Damals begann die Saison erst im Januar 1999, die Saisonspiele wurden seinerzeit von ursprünglich 82 auf 50 pro Team reduziert.

Erst gestern hatte sich Dirk Nowitzki optimistisch geäußert: „Im Moment streiken wir zwar noch, aber beide Seiten haben sich angenähert“, sagte der Star der Dallas Mavericks bei einem Werbetermin in Frankfurt: „Wenn wir uns bald einigen, fängt das Trainingscamp schon in wenigen Wochen an.“

Die Hoffnungen der deutschen Fans auf ein Bundesliga-Comeback während des Lockouts, dämpfte Nowitzki: „Wenn der Streik noch ein paar Monate dauert, werde ich noch etwas Urlaub machen.“

Die Titelverteidigung mit Dallas hat Nowitzki noch nicht als Ziel ausgegeben. „Wir haben sechs Leute ohne Vertrag - da ist vieles noch offen. Man muss einfach warten, wie lange der Lockout dauert und was mit dem Free-Agent-Markt passiert“, sagte Nowitzki, der sich allerdings auf einen Teamkameraden besonders freut: „Auf Rodrigue Beaubois liegen die Hoffnungen. Er ist jung und athletisch, hatte aber einen Ermüdungsbruch. Wir hoffen nun, dass er den nächsten Schritt macht und dann voll starten kann.“ Beaubois ist französischer Nationalspieler, 23 Jahre alt und spielt seit 2009 für Dallas.