Die beiden Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 und Hannover 96 sind in ihren Auftaktpartien nicht über ein 0:0 hinausgekommen.

Hannover/Cluj. 180 Minuten, null Tore: Sowohl Schalke 04 als auch Hannover 96 sind mit einer enttäuschenden Nullnummer in die Gruppenphase der Europa League gestartet. DFB-Pokalsieger Schalke musste sich bei seiner Abenteuerreise nach Transsilvanien gegen Steaua Bukarest ebenso mit einem 0:0 begnügen wie Debütant Hannover, der gegen Standard Lüttich im fünften Pflichtspiel in Folge ohne Sieg blieb. Der Bundesliga-Sechste Schalke war in Cluj zwar über weite Strecken die bessere Mannschaft und hatte auch die klareren Torchancen. Doch zu einem Sieg in Siebenbürgen gegen den rumänischen Rekordmeister fehlten Tempo und Durchschlagskraft. Pech hatte Torjäger Klaas-Jan Huntelaar mit einem Lattenschuss (65.).

Dabei hatten die Königsblauen schnell die Spielkontrolle übernommen. Die erste Chance hatte Ciprian Marica. Der Rumäne, der erstmals in der Schalker Startelf stand, verfehlte nach Zuspiel von Jefferson Farfan allerdings aus zwölf Metern das Tor (8.). Der 25-Jährige war in seiner Heimat für den 17-jährigen Julian Draxler ins Team gerückt. Auch nach der Pause ließen die Gäste den Ball laufen - meist allerdings weiter langsam und quer. Die Rumänen gingen jetzt aggressiver in die Zweikämpfe, sahen den Schalkern bei ihren Kombinationen nicht mehr nur zu. Selbst brachte Steaua allerdings weiterhin wenig Konstruktives zustande. Insgesamt blieb der Europapokalsieger der Landesmeister von 1986 in der Offensive erschreckend harmlos.

Das Spiel war nach Cluj verlegt worden, weil im Bukarester Nationalstadion der neu verlegte Rasen unbespielbar war. 200 Schalker Fans erreichten nach einer neunstündigen Busfahrt über die 400 Kilometer von Bukarest erst 45 Minuten vor dem Anstoß das Dr.-Constantin-Radulescu-Stadion. Auch in Hannover sahen 43.540 Zuschauer nur wenige Höhepunkte. Ein Sieg wäre für die „Roten“ zwar nicht unverdient gewesen, doch über weite Strecken fehlte es an Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft. „Wir haben sehr viel investiert und eine sehr gute Leistung gezeigt, den entscheidenden Punch aber nicht gesetzt. Es hat nicht sollen sein“, sagte Jan Schlaudraff, der bei der besten Chance einen sehenswerten Heber an die Querlatte setzte (40.).

Ansonsten aber tat man sich beim Gruppenphasen-Einstand gegen den belgischen Pokalsieger außerordentlich schwer. Die Gastgeber wirkten über weite Strecken konzeptlos, leisteten sich zahlreiche Fehlpässe und entwickelten nur wenig Durchschlagskraft. Die Gäste dachten zunächst gar nicht daran, sich auf die Defensive zu beschränken und überzeugten mit sicherem Kombinationsspiel. Die Norddeutschen hingegen präsentierten sich übernervös, kamen aber dennoch in der neunten Minute zur ersten Torchance: Ein Kopfball des österreichischen Nationalspielers Emanuel Pogatetz aus sieben Metern Entfernung strich knapp am Tor vorbei.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb Mohammed Abdellaoue wegen erneuter Adduktorenbeschwerden in der Kabine und wurde durch Didier Ya Konan ersetzt. Die erste Einschussmöglichkeit nach Wiederbeginn erarbeitete sich jedoch der Tabellenfünfte aus Belgien: Mit einem verdeckten Distanzschuss verfehlte Bia Mujangi das 96-Gehäuse nur knapp. Aus einer ähnlichen Position heraus scheiterte neun Minuten später auch Konstantin Rausch für „96“. Auch der eingewechselte Moritz Stoppelkamp schoss knapp vorbei (83.). (sid)

Die Aufstellungen:

Bukarest: 12 Tatarusanu - 23 Geraldo, 6 Gardos, 22 Galamaz, 14 Latovlevici - 11 Prepelita, 55 Bourceanu, 5 Brandan - 77 Tatu, 9 Costea, 10 Tanase. - Trainer: Levy

Schalke: 1 Fährmann - 22 Uchida, 4 Höwedes, 32 Matip, 23 Fuchs - 14 Papadopoulos, 10 Holtby - 17 Farfan (80. Baumjohann), 7 Raul, 8 Marica (74. Draxler) - 25 Huntelaar. - Trainer: Rangnick

Schiedsrichter: Michael Koukoulakis (Griechenland)

Zuschauer: 21.000

Hannover: 1 Zieler - 23 Chahed, 3 Haggui, 4 Pogatetz, 6 Cherundolo - 33 Schmiedebach (82. Stoppelkamp), 7 Pinto (75. Hauger) - 28 Stindl, 34 Rausch - 25 Abdellaoue (46. Ya Konan), 13 Schlaudraff. - Trainer: Slomka

Lüttich: 38 Bolat - 4 Opare, 25 Kanu, 5 Felipe, 15 Pocognoli - 21 Vainqueur, 17 Buyens - 89 Mujangi Bia, 7 Berrier, 37 van Damme - 11 Cyriac. - Trainer: Riga

Schiedsrichter: Aleksandar Stavrev (Mazedonien)

Zuschauer: 44.000 (ausverkauft)